Maxis Tagebuch- OP, Liverpoolcr., abbinden- Abbruch w.Unfall

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Bild...das Team vom Sarkoidforum
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Eline
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Registriert: Sonntag 17. Februar 2019, 14:58

Beitrag von Eline »

:arrow: http://equinessarkoid.plusboard.de/ekel ... t1157.html
ganz unten ist ein aufgeschnittenes ES dabei :mrgreen:
.....nur eine langweilige Frau hat einen perfekten Haushalt .....
Gruß Irene/ Eline Bild


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inge222
Beiträge: 81
Registriert: Freitag 6. Juni 2008, 23:54

Beitrag von inge222 »

Hallo, das ist wirklich ekelig. Was ich aber meinte, ist so ein richtiger pathologischer, hauchdünner Schnitt, der dann unterm Mikroskop betrachtet wird. Dei Strukturen, die der Pathologe beschrieben hat, würden mich interessieren. Wie sehen "wirbelförmig gelagerte", "fischzugähnliche" Verbände, "basophile Zellen", "deutliche Nukleoli", "Mitosen", "tiefe Reteleisen" aus. Stirnrunzel :-? Ich möchte meinen Gegner genau kennen.
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inge222
Beiträge: 81
Registriert: Freitag 6. Juni 2008, 23:54

Beitrag von inge222 »

Hallo Inge

Vielen Dank für deine Tipps. Die TA hat mir auch eine Jod zum Desinfizieren gegeben. Muss heute mal im Stall schauen, wie es heißt. Es ist aber keine Salbe sondern bare Flüssigkeit zum Draufsprühen. Ich weiß nicht, ob das genauso gut ist wie eine Salbe. Vielleicht ist Salbe besser, hält sie doch das Gewebe auch elastischer?
LG
Ingrid
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inge222
Beiträge: 81
Registriert: Freitag 6. Juni 2008, 23:54

Re: Maxis Tagebuch- OP, Liverpoolcr., abbinden- Abbruch w.Unfall

Beitrag von inge222 »

Neue Probleme: Siffende Sarkoide und großer, tiefer Riss im Gewebe

Ich habe mich lange nicht mehr gemeldet, weil es eigentlich nichts Neues zu berichten gibt. Das ist eine immerwährende Geschichte von Kämpfen und Enttäuschungen ohne wirkliche Erfolge. Maxi ist inzwischen 17 und hat ungefähr seit dem 4ten Lebensjahr ES. Was habe ich doch alles probiert, Unsummen an Geld habe ich ausgegeben, aber die ES wachsen ungerührt, mal hier mal da. Sie sind so großflächig und wulstig, dass sie kaum mit CompX zu behandeln sind. Kleinere können damit zwar in Schach gehalten werden, aber mir scheint, dass sie unter der Haut schon längst Tentakel gebildet haben und sich so weiter ausbreiten. Die größten Herde befinden sich in allen 4 Achseln, die auch ständig in Bewegung sind und dadurch gereizt werden. Das sind teils blumenkohlartige Gebilde, teils kugelrunde oder flache.

Soweit wie gehabt. Ständig erscheinen mal hier mal dort neue Gebilde. Trotzdem hatte ich mich schon abgefunden, damit leben zu müssen, zu salben und entzündete, blutende ES zu versorgen. Denn ich habe soviel Freude an Maxi, er ist ansonsten munter, fleißig, sieht gut aus, hat glänzendes Fell und ist gut am Leib. Er wirkt nicht wie ein krankes Pferd. Und ich habe ihn lieb.

Wulstige Sarkoide an den Vorderbeinen
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Eher flache, großflächige am Schlauch, in den Kniefalten und innen an den Schenkeln

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Seit ca. einem Jahr gibt es aber eine neue Erscheinung, und zwar schwellen dicke ES an, platzen nach einer Weile auf und entlassen eine stinkende Siffe.

Und was jetzt passiert, hat eine andere Dimension. Dass so was passieren kann, habe ich nicht gewusst und auch noch nie vorher erlebt. Heiligabend lief an Maxis linkem Hinterbein viel Blut runter Der Tierarzt gab Schmerzmittel, Entzündungshemmer und musste ihn etwas sedieren, damit er das genauer untersuchen konnte. Denn Maxi hatte Schmerzen. Nach dem Säubern sah man, dass sich ein etwa 10 cm langer Riss in der Kniefalte gleich neben beim Schlauch gebildet hatte. Jeden Tag lief nun stinkende, gelbliche Siffe das Bein runter, der Riss ist tiefer geworden und der Schlauch geschwollen. Das Gewebe ist durch die Sarkoide so unstabil geworden, dass es nun gerissen ist. Der Spalt ist so tief, dass man bis in den Hohlraum bis zum Schlauch greifen kann. Der Tierarzt meinte, das Gewebe sei inwendig so von ES zersetzt, dass es zweifelhaft sei, ob es je von innen her heilen könne. Medizinisch könne man nichts tun, ich solle das sauber halten und mit Lebertran-Zink-Salbe weich halten. Auf meine Frage, ob man die Heilungskräfte irgendwie unterstützen könne, meinte er, dass höchstens ein Naturarzt vielleicht etwas bewirken kann.

Ich hatte zwar auch schon solche Therapieversuche erfolglos durch, aber trotzdem werde ich alles versuchen. Maxi ist doch ansonsten kerngesund, das ist doch eine Sünde. Er hat nichts mit den Beinen, nichts mit der Lunge, keine Hufrehe, keine Arthrose, nichts, wo andere andauernd was haben. Bloß wegen dieser beschissenen Dinger soll ich ihn aufgeben?

Rechts neben dem Schlauch die aufgerissene Stelle, der Schlauch ist geschwollen.
IMG_6027k.JPG
Sahiba
Beiträge: 704
Registriert: Montag 18. Februar 2008, 11:53

Re: Maxis Tagebuch- OP, Liverpoolcr., abbinden- Abbruch w.Unfall

Beitrag von Sahiba »

Das sind ja leider überhaupt keine guten Neuigkeiten bei euch. Sieht schlimm aus auf den Fotos. Tut mir echt Leid.

Kannst du diesen Riss an der Schlauchtasche irgendwie einschätzen? Ist es seit Weihnachten noch schlimmer geworden? Oder sieht es aus als würde er sich langsam wieder schließen?

Meine Schimmelstute hatte durch die Melanome schon mehrmals Schwellungen am After. Da ist dann schließlich auch die Haut aufgeplatzt und es kam Eiter und Melanomflüssigkeit raus. Nachdem alles raus war, ist es aber wieder abgeheilt. Vielleicht hat bei Maxi weiter drinnen auch irgendwas gebrodelt, was einfach raus musste? Und es heilt wieder, wenn alles abgelaufen ist?

Ich kann dir leider auch keinen Rat geben. Aber ich drück dir fest die Daumen, dass ihr das nochmal hinbekommt!
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inge222
Beiträge: 81
Registriert: Freitag 6. Juni 2008, 23:54

Re: Maxis Tagebuch- OP, Liverpoolcr., abbinden- Abbruch w.Unfall

Beitrag von inge222 »

Hallo Sahiba

Vielen Dank für deine netten Worte.
Ich hatte ja 3x den Tierarzt von der hiesigen Pferdeklinik da, weil es immer so schlimm aussah und das Bein immer voll gerotzt, anders kann ich das nicht anschaulich genug beschreiben. Die schicken immer jemanden der gerade Dienst hatte. Beim 3. Besuch hatte mir ja di Tierärztin, die kam, wenig Hoffnung gemacht. Sie meinte, sie könne bis in den Bauchraum fassen und alles sei voller Sarkoide, dass es fraglich sei, ob sich das überhaupt schließen kann. Die Tierärzte stehen dem allen ziemlich hilflos da, scheint mir. Ich sollte das einfach waschen und mit Lebertran-Zink-Salbe außen weich halten. Einen guten Rat hatte die Tierärztin allerdings, ich solle einen Naturheilpraktiker befragen. Eine Bekannte hat mir denn auch eine empfohlen, die gut sein soll, ich selbst kannte keinen.

Diese kam denn auch gleich am nächsten Tag (das sind 10 Tage nach dem Riss) und spülte die Wunde bis tief hinein mit einer bioenergetischen Desinfektionslösung von Bela. Das sei sehr wichtig, die Wunde immer zu spülen, um Bakterien und die schädlichen Wundsekrete auszuspülen. Bis dahin stank alles auch immer grausam. Danach hat sie medizinischen Honig MediHoney eingeführt. Das mache ich nun jeden Tag und bereits am nächsten Tag hat es kaum noch gestunken. Außerdem hat sie ihm noch Kügeli hoher Potenz gegeben. Das war am Samstag. Am Montag war sie wieder da und nachdem die Wunde wieder behandelt war, haben wir 2 Stunden zusammen gesessen und ich musste ihr alles über Maxi berichten und viele Fragen beantworten. Eigentlich sein ganzes Leben von Geburt an. Auch wie die Geburt war und ob die Mutter gut mit ihm war usw.

Heute war sie wieder da und jetzt nach einer Woche mit täglichem Spülen und Honig einschmieren, sifft die Wunde nicht mehr und die Wundränder sehen schön rosa aus, nicht mehr so graugelb. Sie meinte, das gefalle ihr sehr gut so. Und sie hat auch wieder vorsichtig in die Wunde gefasst (was ich mich nicht traue) und gemeint, es sei nicht mehr so groß offen und weniger tief. Ich hatte auch beim Honig reinschmieren das Gefühl, aber ich fasse nicht so tief rein und schon gar nicht am Anfang als ihm noch alles so weh tat.

Am Mittwoch wird sie nochmal kommen und mir Vorschläge für die Weiterbehandlung von Maxis ES machen. Hier ging es ja erstmal hauptsächlich darum, diese Wunde in den Griff zu bekommen. Ich hoffe, wenn sie auch keine Wunder vollbringen kann, Maxi hat das schließlich schon so viele Jahre. Aber wer weiß, wenn es nur etwas eingedämmt würde und nicht immer neue sprießen oder entzünden würden, wäre ich schon froh. Sie wird auch noch über das Futter nachdenken, vor allem von Müsli hält sie nichts. Sie meint, für sie sind Probleme der Haut auch immer Probleme der Verdauung, auch wenn das Pferd scheinbar keine Probleme damit hat.

Ach ja, sie hat auch Maxis andere wulstige ES mit der Bela Lösung gewaschen, vor allem die Furchen gesäubert. Das sei sehr wichtig, weil sich dort eben auch Bakterien bilden würden und es dann zu diesen Eiterungen kommt. Das habe ich noch nicht gewusst und kann mir gut vorstellen, dass das so ist.
Sahiba
Beiträge: 704
Registriert: Montag 18. Februar 2008, 11:53

Re: Maxis Tagebuch- OP, Liverpoolcr., abbinden- Abbruch w.Unfall

Beitrag von Sahiba »

Oh, das klingt insgesamt ja alles etwas hoffnungsvoller. Die THP war offensichtlich ein Glücksgriff. Wunder kann man sicher keine erwarten und das tust du ja auch nicht. Aber es wäre toll, wenn wenigstens dieser Riss wieder richtig verheilen würde und Maxi dann zwar mit ES, aber wenigstens ohne Beschwerden noch ein paar (hoffentlich viele!) schöne Jahre hat.

Ich halte euch jedenfalls weiter die Daumen und bitte berichte gelegentlich, wie es weitergeht!
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inge222
Beiträge: 81
Registriert: Freitag 6. Juni 2008, 23:54

Re: Maxis Tagebuch- OP, Liverpoolcr., abbinden- Abbruch w.Unfall

Beitrag von inge222 »

[align=center]Maximilian
16. April 1996 - 27. Juni 2017[/align]

[align=center][/align]Bild

Unendlich traurig schliesse ich Maxis Tagebuch.
Er starb während der Behandlung einer Schlundverstopfung.

Mein Liebling, 21 Jahre hast du mich mit deiner Sanftheit und Zuneigung beglückt. Und nun musstest du am Dienstag unter den Händen eines Tierarztes bei der Behandlung einer Schlundverstopfung sterben. Und das Schlimmste dabei war, dass ich nicht bei dir war. Einmal im Jahr wollte ich mir sechs Tage in meiner Heimat gönnen. Ausgerechnet dann musste das passieren, warum. Sonst bin ich immer 2x am Tag bei dir gewesen. Ich mache mir solche Vorwürfe. Auch die Tage vorher, was hast du empfunden, als ich nicht zu dir kam, dich zu streicheln, dich zu füttern, mit dir spazieren zu gehen, deine Box zu säubern.
Als du geboren wurdest und deine Mama stolz auf dich herab blickte war ich schon bei dir und hockte mit dir im Stroh. Nun gebe ich dir hier das Gedicht, das ich damals nur für dich geschrieben habe, mit auf deinen Weg.

Gedanken zur Geburt eines Fohlens

Ein Fohlen wurde geboren.
Zitternd liegt es da und wirkt irgendwie verloren.
Klein und schutzlos kommt es mir vor.
Ich nehme es in die Arme, die Mutter schnobert am nassen Ohr.
Und immer, wenn ein neues Leben entsteht,
rührt sich etwas in uns, wir sind bewegt.
Dann fällt manchem in dieser stillen Stunde ein,
wie wird wohl sein Leben sein?

Drehst du einst glücklich auf saftigen Wiesen deine Runden?
Oder wirst du in einem finsteren Stall festgebunden?
Wird es Menschen geben, die dich lieben und gute Worte zu dir sagen
Oder werden sie dich anschreien und schlagen?
Wirst du immer genug Futter haben
Oder wird dich oft quälender Hunger plagen?
Wird man auch an Wasser denken
Oder vergisst man einfach, dich zu tränken?
Wirst du ein weiches, sauberes Bett kriegen
Oder musst du in Mist und Gülle liegen?

Du bist noch so klein und voll Vertrauen.
Ich verspreche dir, auf mich kannst du bauen.
Alles, was in meiner Macht steht, will ich für dich tun.
Wie heute sollst du auch morgen noch in meinen Armen ruhn.
Ich wünsche dir ein friedliches, pferdegerechtes Leben.
Gute Menschen sollen dich immer umgeben.
Beschützen werde ich dich heute und morgen
Nein, mein Kleiner, mach dir keine Sorgen.

Für Fymkje und Maximilian, geboren am 16. April 1996,
für Mutter und Sohn
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inge222
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Registriert: Freitag 6. Juni 2008, 23:54

Re: Maxis Tagebuch- OP, Liverpoolcr., abbinden- Abbruch w.Unfall

Beitrag von inge222 »

Liebe Inge,

ich habe eben erst den letzten Beitrag in deinem Tagebuch gelesen. Es tut mir furchtbar Leid, dass du dein Pferd auf diese Weise verloren hast. Ich hatte und habe immer Angst davor, dass meinen Tieren etwas passiert, wenn ich "weg" bin. Aber mach dir bitte keine Vorwürfe deswegen! Jeder Mensch hat ein Recht darauf, auch mal ein paar Tage wegzufahren. Und du konntest ja nicht wissen, dass dies passieren würde, sonst wärst du ja nicht gefahren.

Ich wünsche dir viel Kraft!
Ramona
Zuletzt geändert von Gast am Samstag 15. Juli 2017, 08:53, insgesamt 1-mal geändert.
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inge222
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Registriert: Freitag 6. Juni 2008, 23:54

Re: Maxis Tagebuch- OP, Liverpoolcr., abbinden- Abbruch w.Unfall

Beitrag von inge222 »

Liebe Ramona
Vielen lieben Dank für deine netten Worte, die du hierzu in einem anderen Beitrag geschrieben hast.
Wie du schreibst, hatte ich genau wie du auch immer Angst wegzufahren. Länger als 5, 6 Tage sowieso nicht.Nun ist es doch passiert. Er fehlt mir so.

Inge
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