11-jährige Hannoveranerstute mit Sarkoid nahe Euter

[JanaP]

Hallo zusammen!
Meine Stute, 11 Jahre, Hannoveraner, hat seit ungefähr ihrem 3./4. Lebensjahr in der Nähe des Euters ein Sarkoid. Dies war die ersten Jahre sehr unscheinbar und hat erst ca. 2017/2018 angefangen, sich zu vergrößern. Ich hatte diese Hautveränderung meinem Tierarzt vorgestellt, der der Meinung war, dass es ein Sarkoid ist und ich das im Blick behalten sollte, er zu dem Zeitpunkt aber noch nichts machen würde.

Ende 2019 habe ich mich in einer Facebook-Gruppe beraten lassen und habe nun fast ein Jahr lang täglich Aciclovir/Herpessalbe draufgeschmiert. Zunächst hat es sich etwas verändert, seit einem halben Jahr schmiere ich diese nun ohne sichtbaren Erfolg. Bilder füge ich mit an.
Nun wurde mir gesagt, ich solle mich nach einer anderen Behandlungsmethode umgucken, da diese augenscheinlich nicht zielführend ist.

Das Pferd stand zuletzt im Sommer tagsüber zwischen ca. 7-12h auf der Koppel und nachts in der Box und wird normalerweise freizeitmäßig geritten. Im Winter wird sie solange auf Koppel stehen, wie es der Boden zulässt und sonst leider lediglich täglich insgesamt für ca. 2-5h aufs Paddock kommen. Die Box ist mit Strohmehl/häckseln eingestreut.

Sie wird seit ca. 1/2 Jahr getreidefrei (bis auf Fermentgetreide) gefüttert, die Jahre davor bekam sie morgens und abends je eine kleine handvoll ganzen Hafer.
Sie bekommt folgendes an "Kraftfutter":
• Eine große handvoll Agrobs Alpengrünmüsli gemischt mit St. Hippolyt Struktur-Energetikum getreidefrei
• Fermentgetreide
• Mariendistelsamen gemahlen
• Agrobs Naturmineral
• Leinöl
• Hagebutten
• Rote Beete (Chips/frisch, je nach Saison)

• kleine Portion Agrobs Alpengrün Mash abends
• momentan, bzw. 2x jährlich als Kur Pferdehanf

Und Kurweise (immer 5 Wochen) folgende 'Kräuter' im Wechsel:
- Oregano (pelletiert), Echinacea (pelletiert), Brennnessel getrocknet
- Curcuma, Cistrosenkraut, Spitzwegerich (ab Dezember)

Zwischenzeitlich hat sie auch mal Weidenrinde bekommen.

Da sie zu Husten neigt, bekommt sie bei Bedarf als Hustensaft oder pur:
- Salbei
- Eibischwurz
- Fenchel
- Süßholz
- Kamille
- Thymian
- Brennnessel
Mit Anis- und Eukalyptusöl.

2x jährlich mache ich mit ihr eine Entgiftungskur (je 4-6 Wochen) mit Mykotox von Natural Horse Care und dem Leber-Nierensaft von Ewalia und ebenfalls 2x jährlich eine Flohsamenschalenkur (ca. 4 Wochen).

Grundsätzlich versuche ich es, meiner Stute Heu ad libitum zur Verfügung zu stellen. Die Qualität des vom Stall gefütterten Raufutters ist schwankend, im Normalfall soll bei schlechterer Qualität mein privates Heu gefüttert werden. Das gestellte Raufutter wechselt immer mal zwischen Heu und Heulage.
Bei guter Qualität bekommt sie von mir auch etwas Futterstroh.

Kürzlich kam bei einer Kotprobe eine mittel- hochgradige Verwurmung durch Strongyliden raus. Die Wurmkur wird im Kollektiv kommenden Freitag gegeben.


Ich hoffe, ihr habt genug Hintergrundinfos, um mir helfen zu können. Wie würdet ihr behandeln? Oder etwas anderes füttern?

Über Antworten würde ich mich sehr freuen.
Viele Grüße,
Jana und Souli

[rj-hü]

Hallo Jana,

willkommen im Forum.

Futtertechnisch machst du ja schon sehr viel, auch das, was man oft zuerst empfiehlt wie Hagebutten, Oregano, rote Beete, usw..
Wenn du dich hier umsiehst, dann findest du sicher noch mehr Sachen, die du probieren könntest (Schwarzkümmel, Gladiator Plus, diverse Kräuter, oder oder oder), aber wenn du allgemein auf das Immunsystem achtest, dann bist du bestimmt auch erstmal gut aufgestellt.

Was die Behandlungen angeht machen hier sehr viele sehr gute Erfahrungen mit der CompX.
Das wäre auch das, was ich an deiner Stelle versuchen würde. Ich glaube, das sollte damit sehr gut in den Griff zu bekommen sein (Garantien gibt es natürlich nicht).

Schau dich mal in Ruhe hier um, dann bekommst du einen guten Eindruck was geht und wie es geht.

Wenn du Fragen hast, immer her damit.

[JanaP]

Hallo RJ,
vielen Dank für Deine Antwort.

Ja, das stimmt. Ich füttere wirklich viel, was das Immunsystem unterstützen und sich positiv auf das ES auswirken sollte. Nur habe ich das Gefühl, dass es gar nichts bringt bzw weiß nicht, wie es sich entwickeln würde, würde ich den ganzen Kram nicht füttern... oder ich füttere zu viel oder zu wenig davon, ich weiß es nicht

Von CompX hatte ich schon viel gehört und gesehen. Tendenziell würde ich aufgrund der Lage des ES aber lieber erst was anderes versuchen, da ich bei meiner sensiblen Dame sonst vermutlich nach kürzester Zeit im KH landen würde und die Behandlung ja nicht abgebrochen werden soll, wenn man sie erstmal begonnen hat...

Viele Grüße!

[rj-hü]

Dann schau dich nochmal auf der allgemeinen Info-Seite im Bereich Behandlungsmethoden um.
http://www.equines-sarkoid.de/
Und lies dich mal quer durch die Tagebücher.

Da Aciclovir aber nicht zum Ziel führt, brauchst du wahrscheinlich schon etwas Stärkeres.
Thuja oder Aloevera oder sowas, brauchst du vermutlich gar nicht mehr in Betracht ziehen.
Man weiß es zwar nie, da Sarkoide immer unterschiedlich reagieren, aber ich selbst würde mir das sparen.
Die CompX wird verdünnt angewendet, von daher hast du auch einen gewissen Spielraum, was die Intensität angeht.

Such mal Tagebücher und Vorstellungen, wo an derselben Stelle behandelt wurde.

Eine Behandlung hast du übrigens ja schon jetzt begonnen. Von daher kann auch ein jetziger Abbruch schlecht sein.
Bis du dich für eine andere Methode entschieden hast, solltest du weiter machen bzw. mindestens sehr sehr gut beobachten.