Behandlung mit CompX: Sarkoid in der Gurtlage

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nkaempf
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Registriert: Dienstag 26. Februar 2019, 06:22

Behandlung mit CompX: Sarkoid in der Gurtlage

Beitrag von nkaempf »

Behandlungstagebuch: Sarkoid in der Gurtlage

Daten
Geschlecht: Stute
Geburtsdatum: 11.03.2013
Rasse: North American Curly Horse
Haltungsform Winter: Box, tagsüber Paddock (9-12h)
Haltungsform Sommer: Weide, Paddock
Lokalisation: Gurtlage, rechts, nähe Ellenbogen
Nutzung: nicht reitbar
Auftreten der Erkrankung: 11.2017
Therapie ab 06.2018: initial Dermequin, dann CompX/Vaseline 1:1

Krankheitsverlauf vor Behandlungsbeginn
1. Aussehen: rund, geschlossen, warzenartig, grau, leicht erhaben (ca. 0,5 cm), dicht beieinander stehend, eins mit einem Durchmesser von ca. 1,5 cm das andere ca. 1 cm. Auf der Anlage befand sich ein ein großer Teich, welcher Insekten als gute Brutstätte diente. Im Sommer mussten die Pferde tagsüber oft rein geholt werden, da sie von unzähligen Mücken und Bremsen geplagt wurden. Im Sommer 2017 kam unser Wallach oft mit vielen Bremsenstichen rein. Aus einem Stich am Bein entwickelte sich ein Sarkoid.
2019 bekam ein weiteres Pferd in dem Stall Sarkoide. Von Weiteren wissen wir nicht, da wir keinen Kontakt mehr haben. Generell haben wir aber festgestellt, dass Besitzer in unserem Umfeld gerne verschweigen, dass Ihr Pferd ein Sarkoid hat, wenn es nicht offensichtlich ist.
Da uns zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst war, dass eine Fotodokumentation wichtig ist, gibt es leider keine Fotos vom Anfangsstadium.

2. Empfehlung des Tierarztes: Keine Behandlung, solange es sich nicht verändert, oder stört.
In Anbetracht der weiteren Entwicklung, hätte ich lieber gleich mit der Behandlung angefangen.

3. Nach Stallumzug 03.2018 wuchsen die Sarkoide sprunghaft in der Höhe an und platzten auf. Das innere Fleisch stülpte sich nach Aussen und bei dem größeren Exemplar lief sporadisch Blut und Wundwasser hinaus. Zwischendurch trocknete die Öffnung immer wieder zu.
Empfehlung des Tierarztes weiterhin abwarten. Zu diesem Zeitpunkt haben wir das Reiten eingestellt.
Da Sie sich nicht in die Aktivstallhaltung integrieren konnte, sind wir nach einer Stresskolik 05.2018 wieder umgezogen. Danach brach die größere Warze wieder auf und unser Tierarzt hat uns 06.2018 Dermequin verordnet.
Dosierungsempfehlung: 6 Tage schmieren, dann immer 6 Tage Pause bis die Dose aufgebraucht ist.

Aufgrund meiner pharmazeutischen Ausbildung kam mir das recht komisch vor. Die Dose war als Kosmetikum deklariert, der Inhalt war aber eindeutig ein Arzneimittel, es war keinerlei Dosierung angegeben, der Preis war mit 100,00 € für 23g ziemlich hoch. Eine Nachlieferung konnte nicht garantiert werden.
So habe ich Google befragt und habe das Sarkoid-Forum gefunden ;) und das Dosierschema von CompX angewendet. Nachdem Dermequin aufgebraucht war bin ich auf CompX umgestiegen.

Behandlungsverlauf:
Nachdem wir die Salbe auf die Warzen aufgetragen haben, bildete sich binnen weniger Tage eine runde Fläche aus, Durchmesser ca. 7 cm. Die Warzen waren somit nicht mehr als einzelne Einheiten zu erkennen. Die Behandlung gestaltet sich sehr zäh. Das Sarkoid reagiert sehr schnell auf jede aufgebrachte Dosis. Es bildet sich schnell eine gelblich-weiße durchgehende Schicht und danach eine krümelige, dicke, braune Kruste, die binnen weniger Tage abfällt, oder durch das Liegen abgetrennt wird. Vor der Krustenbildung schwillt die Basis des Sarkoids an und das Pferd zeigt Schmerzreaktionen. Mein Lebensgefährte und ich können dann trotzdem an die Stelle ran, allerdings macht Sie bei fremden Personen, welche mal in Vertretung Schmieren sollen, ein ziemliches Theater.
Die Größe des Sarkoids variiert ständig. Manchmal zieht es sich zusammen und verringert den Durchmesser. Dann vergrößert es wieder seine Fläche und krustet über den Rand hinaus. Einen Unterschied zwischen Sommer und Winter können wir nicht erkennen.

06.2019 ist das Sarkoid bei einem Schmied-Termin der Länge nach aufgerissen und blutete stark. Der Riss war einen halben Zentimeter tief. Nach einer panischen Kontaktaufnahme mit Irene und der Rückmeldung, dass dies nicht so schlimm ist, wie es Aussieht, haben wir 3 Tage Jodspray drauf gesprüht und danach CompX/Vaseline 10% angewendet. Das Sarkoid war binnen weniger Tage wieder geschlossen, so als wäre nichts passiert. Dann haben wir mit CompX/Vaseline 50% weiter gemacht.

Wir haben uns dazu entschlossen die Behandlung mit CompX auf 3 Jahre zu begrenzen, d.h. noch bis max. 06.2021.
Dann werden wir eine andere Therapie wählen.


Bilder zur Behandlung folgen...
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nkaempf
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Re: Behandlung mit CompX: Sarkoid in der Gurtlage

Beitrag von nkaempf »

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Andrea
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Re: Behandlung mit CompX: Sarkoid in der Gurtlage

Beitrag von Andrea »

Hallo und herzlich willkommen im Forum, wie geht Eure Behandlung voran? Stell doch mal aktuelle Bilder ein. (Und vielleicht auch die gezippten nochmal einfach so als Bilder - dann sieht man den Verlauf auf einen Blick direkt im Vergleich). LG, Andrea
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nkaempf
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Re: Behandlung mit CompX: Sarkoid in der Gurtlage

Beitrag von nkaempf »

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nkaempf
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Re: Behandlung mit CompX: Sarkoid in der Gurtlage

Beitrag von nkaempf »

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nkaempf
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Re: Behandlung mit CompX: Sarkoid in der Gurtlage

Beitrag von nkaempf »

Hi Andrea,
das mit den Fotos klappt noch nicht so ganz. Gib mr noch etwas Zeit, ich bin alt :lol:
Du kannst meine Fehlversuche gerne löschen.
Ich versuche heute noch die Zeit zu finden, den behandlungsverlauf von unserem zweiten Pferd einzustellen.
Anbei das aktuelle Foto von unserer Stute.
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nkaempf
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Re: Behandlung mit CompX: Sarkoid in der Gurtlage

Beitrag von nkaempf »

Behandlungsbeginn: 06.2018
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10.2018
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03.06.2019- Unfalltag
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08.2019
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nkaempf
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Re: Behandlung mit CompX: Sarkoid in der Gurtlage

Beitrag von nkaempf »

07.03.2020
07.03.2020
Andrea
Beiträge: 1454
Registriert: Sonntag 28. April 2019, 06:58

Re: Behandlung mit CompX: Sarkoid in der Gurtlage

Beitrag von Andrea »

Hallo,
auch hier die Frage: welche Verdünnung schmierst Du aktuell und wie oft?
Die Haut ist im Februar ja außen schon typisch rosa, was für eine langsame Heilung sprechen würde. Im März ist nun wieder eine dicke Kruste drauf.
Meine Erfahrung hat gezeigt, dass sich diese Krusten auch bei einem "zuviel" an CompX bilden. Ob das bei Euch der Fall ist, vermag ich natürlich nicht zu sagen. Du könntest es ja gegebenenfalls mal testen, etwas stärker zu verdünnen (z.B. 1:4 und nur noch alle 1-2 x pro Woche zu schmieren - zumindest in den rosa Randbereichen). Natürlich solltest Du das nur machen, wenn Du das Gefühl hast, dass das sein könnte, dass es sich um eventuell gesunde Haut handelt. Du musst da nach Deinem Bauchgefühl gehen, das kann ich von hier aus natürlich nicht beurteilen aufgrund der Bilder.
LG, Andrea
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nkaempf
Beiträge: 50
Registriert: Dienstag 26. Februar 2019, 06:22

Re: Behandlung mit CompX: Sarkoid in der Gurtlage

Beitrag von nkaempf »

Hi Andrea,
aufgrund der Lage hatten wir schon Reaktionen auf gesunder Haut auf der gegenüberliegenden Seite in der Achselhöhle. Diese stellten sich komplett anders dar. Das Sarkoid reagiert zuerst mit einer dicken, gelben schmierigen Schicht, an Eiter errinnernd. Dann schiebt es die Typische braune Kuste nach. Auf der gesunden Haut bildete sich auch eine Kruste, allerdings ohne gelb und mit anderer Konsistenz und Farbe.
Wir folgen dem Behandlungsbeispiel auf der HP
http://www.equines-sarkoid.de/seite-1/i ... von-compx/
und den Tipps aufgrund eines Telefonats mit Irene:
Verdünnung 1:1, Schmieren, wenn keine Kruste da ist, nicht schmieren, wenn Kuste da ist. Krusten nicht abtrennen.
Wenn Kruste sich ablöst, vorsichtig die offenen Stellen Schmieren. Da die Kruste in ihrem Fall nicht lange drauf ist, kommt es zu einem häufigen Behandlungsintervall. Die Pausen sind max 2 Tage. Dann sind bereits offene Stellen zu sehen.

Sollen wir warten bis die Krusten komplett verschwunden sind?
Das würde das Behandlungsintervall verlängern.

Vielen Dank für Deine Rückmeldung und Grüße
Nika
Beiträge: 71
Registriert: Dienstag 10. März 2020, 13:14

Re: Behandlung mit CompX: Sarkoid in der Gurtlage

Beitrag von Nika »

Hallo!
Obwohl ich noch ein ziemlicher Neuling in Sachen ES bin, möchte ich Dir hier antworten.
Mein Pferd hat ein ES an so ziemlich der gleichen Stelle (vielleicht 5 cm höher) als deines. Und ich gehe hier mit Andreas Tips komplett konform. Die Haut in diesem Bereich am Ellenbogen ist auch bei meinem sehr empfindlich, so dass ich mir immer etwas unsicher bin, ob es sich bei einigen Bereichen um Sarkoidgewebe oder Wundreizung durch zu starke Mischung auf eigentlich frisch abheilender Haut handelt.
Deine Bilder vom Februar sehen tatsächlich so aus, als ob an den Rändern eine Wundheilung stattfindet (rosa Bereiche). Ich würde auch einmal für eine Zeit probieren, solche Bereiche mit stärkerer Verdünnung (z.B. 1:3 / 1:4) zu betupfen und nur die wirklich eigenartig aussehenden Bereiche noch mit 1:1 zu schmieren.
Bei meinem Pferd fällt auf alter intakter Haut (so nenne ich es jetzt mal) bei 1:1 die Krusten-Reaktion auch so aus, wie von dir beschrieben. Aber auf der frischen rosa "Wundheilungs-Haut" mit 1:1 reagiert er wirklich sehr stark wieder mit den dunklen Krusten, wahrscheinlich ist sie noch zu dünn und empfindlich. Ich hatte eine solche Reaktion rechts neben unserem eigentlichen ES. Ich habe diese rosa Bereiche dann mit 1:4 betupft und nur die Sarkoidbereiche mit 1:1 und siehe da, diese Hautbereiche sind im Großteil abgeheilt und inzwischen wieder pigmentiert.

Letzendlich musst du aber tatsächlich nach Deinem Bauchgefühl handeln, da Fotos zwar etwas zeigen, aber niemand von uns täglich davorsteht und es in natura anschauen und v.a. fühlen kann.

Weiterhin würde ich nicht warten, bis alle Krusten ab sind. Oft lösen sich ja nur einzelne - manchmal auch nur sehr kleine - Bereiche. Diese würde ich mir genau anschauen und nach der jeweiligen Optik und meinem Bauchgefühl entscheiden, ob und mit welcher Verdünnung ich sie einschmiere.
Ich drücke dir weiterhin kräftig die Daumen!
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Viele Grüße Nika
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