10-jähriger Paint Wallach, warzenartiger Sarkiod im Ohr

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Black&Wild
Beiträge: 4
Registriert: Montag 15. Januar 2024, 20:13

10-jähriger Paint Wallach, warzenartiger Sarkiod im Ohr

Beitrag von Black&Wild »

Hallo, ich bin neu hier und hoffe, dass klappt alles mit meinem ersten Beitrag ;-)

Ich habe einen 10-jährigen black overo Paint Wallach, bei dem ich im Sommer eine (für mich) kleine Warze im Ohr entdeckt habe.
Nun ist diese plötzlich ziemlich gewachsen und nachdem ich zunächst viel gelesen und dann einen Tierarzt hinzu gezogen habe, ist mir klar geworden, dass wir es mit einem Sarkoid zu tun haben. Es dürfte gut einen Zentimeter oder etwas mehr groß sein. Ich habe aktuell noch keinen "Behandlungsversuch" unternommen.
Der Tierarzt möchte es allerdings so schnell wie möglich operativ entfernen.

Nun bin ich etwas verunsichert, was den langfristigen Erfolg einer OP angeht - ich möchte keinesfalls eine aggressive Form "züchten"... Hat vielleicht jemand Erfahrungen mit einem ähnlichen Sarkoid bzw. würdet ihr mir zu der OP raten oder stattdessen eine alternative Behandlung (Cremes) anwenden?

Für Tipps wäre ich sehr dankbar.

Viele Grüße,
Angela
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HeikeG
Beiträge: 44
Registriert: Montag 27. Februar 2023, 18:32

Re: 10-jähriger Paint Wallach, warzenartiger Sarkiod im Ohr

Beitrag von HeikeG »

Hallo Angela,

mein Wallach hatte beim Kauf ebenfalls ein ca. 2 cm großes warzenartiges Sarkoid im Ohr. Der Tierarzt der Ankaufsuntersuchung sagte, ich solle es in Ruhe lassen. Ich wollte es allerdings weg haben und habe erst mal mit Aciclovir und EM-Salbe das Sarkoid eingeschmiert. Dadurch fing es allerdings an, zu wachsen. Meine Tierärztin empfahl mir mit Aldara zu behandeln. Da diese zunächst nicht erhältlich war, schmierte ich weiter mit EM-Salbe. Ich begann dann im März letzten Jahres mit der Aldara zu schmieren. Leider hatte es nicht den gewünschten Erfolg. Das Sarkoid wurde immer größer, bis es schließlich so groß war, dass das Ohr beim Reiten hing. Ich ließ es dann am stehenden Pferd operieren. Leider war bei meinem Pferd das Sarkoid so nah am Knorpel, dass es sich nicht komplett entfernen ließ. Ich startete danach eine dendritische Zelltherapie, die leider auch nicht den gewünschten Erfolg hatte, das Sarkoid wuchs wieder (parallele dazu habe ich weiter mit Aldara und Veras Creme behandelt). Nach Beendigung der dendritischen Zelltherapie habe ich jetzt mit CompX angefangen und bin begeistert (Tierärztin auch). Ich behandele seit Ende November und es ist schon viel kleiner geworden. Ich konnte mein Pferd während der Aldara Behandlung überhaupt nicht mehr am Ohr anfassen (Halfter, Trense und Fliegenmaske nur ohne sie über das Ohr zu ziehen) und seit der Behandlung mit CompX kann ich ihn wieder am Ohr kraulen und er ist nicht mehr so empfindlich. Schau dir mal meine Bilder (sind jetzt nur die, seit der Behandlung mit CompX, bei Interesse kann ich dir gerne auch die Bilder von vor und nach der OP zeigen) an (5 jähriger Wallach mit Sarkoid am Ohr).
Ich wünsche dir eine erfolgreiche Behandlung.

Liebe Grüße
Heike
Black&Wild
Beiträge: 4
Registriert: Montag 15. Januar 2024, 20:13

Re: 10-jähriger Paint Wallach, warzenartiger Sarkiod im Ohr

Beitrag von Black&Wild »

Vielen Dank für deine Antwort Heike :)

Ja, das mit der EM Salbe und dem Aciclovir hab ich auch schon gelesen und mich deshalb nicht dran getraut. Von daher bin ich erstmal froh, dass ich nicht auf eigene Faust irgendwas drauf gepinselt hab, was den Tumor eher stimuliert.
Ich muss mir bei meinem Wallach vorab auch ganz gut überlegen, was ich mache...wenn er Schmerzen hat lässt er sich super brav helfen und überall anfassen. Aber wenn ich ihm durch brennende Cremes oder so verunsichere ist es vorbei. Dann würde er mich wahrscheinlich eher k.o. schlagen als mich da nochmal dran zu lassen :?

Ich hab vor einigen Jahren meinen Araberschimmel an ein Sarkoid verloren, es hat nur komplett anders ausgesehen als dieses - damals hat mir kein Tierarzt geholfen oder irgendwas raten können. Zum Ende hin ist der Tumor ins Rückenmark gewachsen und der arme Kerl musste qualvoll sterben.
Ich möchte das Ding deswegen nachhaltig weg haben...

Ich denke ich werde den Tierarzt nur operieren lassen, wenn er sich super super sicher ist, dass er an der Stelle alles entfernen kann. Sonst wäre mir Plan B, mit der Salbe die du verwendet hast, lieber.
Die bekommt man hier per Sammelbestellung wenn ich das richtig verstanden habe. Woher weiß man, welche Menge man bestellen muss ?

Liebe Grüße,
Angela
HeikeG
Beiträge: 44
Registriert: Montag 27. Februar 2023, 18:32

Re: 10-jähriger Paint Wallach, warzenartiger Sarkiod im Ohr

Beitrag von HeikeG »

Hallo Angela,

ich habe anfangs versucht, um jeden Preis das Ohr einzucremen (mit den Fingern), über am Halfter festhalten (geht nicht wirklich, wenn man selbst nur 160 cm groß ist, das Pferd aber 166 cm Stockmaß hat), auf den Strick treten (gleiches Problem, hier weniger die Größe als das Gewicht), die Nase zu halten, sauer werden, anschnauzen, ... es hat nicht gut funktioniert. Dann kam ich auf die Idee, ihm jedesmal Hagebutten (soll er sowieso fressen, sollen gegen Sarkoide wirken) zu geben, wenn er mich ans Ohr gelassen hat. Das ging dann besser. Danach habe ich mir die langen Wattestäbchen aus dem Internet bestellt, noch mal besser. Inzwischen (bei CompX) benutze ich einen langen Pinsel. Da er mich aber besser ans Ohr lässt, geht es jetzt ganz gut (Hagebutten bekommt er aber immer noch fürs Einschmieren). Ich bin ja auch ein blutiger Anfänger, was die Behandlung mit der CompX angeht, habe mir für den Anfang 1 Töpfchen bestellt (sind glaube ich, 50 g) und habe noch sehr viel drin. Da man sie ja verdünnt, ist es recht ergiebig. Die Salbe kam auch sehr schnell nach der Bestellung an. Du kannst mit deinem ja schon mal in Richtung Klickertraining Ohrtraining machen: reinfassen - Keks, anfassen - Keks, rumknubbeln - Keks. Dann ist er vielleicht schon positiv konditioniert bis du evtl. mit der Behandlung beginnst. Ansonsten kann ich nur sagen, bin ich von der Betreuung hier absolut begeistert.

Liebe Grüße
Heike
rj-hü
Beiträge: 1732
Registriert: Samstag 29. April 2017, 23:36

Re: 10-jähriger Paint Wallach, warzenartiger Sarkiod im Ohr

Beitrag von rj-hü »

Hallo Angela und willkommen hier im Forum.

Die Entscheidung OP oder Salben kann dir leider keiner abnehmen.
Es kann in beiden Varianten so oder so laufen.
Bei einer OP wäre halt wichtig, dass wirklich alles erwischt wird.

Da es noch nicht sehr groß ist und noch nicht behandelt wurde würde ich glauben, dass du mit CompX da gute Chancen hast. Aber versprechen kann dir das niemand, eine Garantie gibt es natürlich nicht.

Was ich nicht machen würde ist Aciclovir, Zahnpasta, Thuja oder ähnliches. Aciclovir mag vielleicht mal bei sehr kleinen Sarkoiden funktionieren (wobei das bei den Berichten hier eher selten bis nicht der Fall ist), aber am Ohr würde ich keine Experimente machen.

Es gibt hier einige Beispiele für Behandlungen am Ohr. Gib es mal in die Suchfunktion ein.

Zu deiner Frage bzgl. der CompX Menge. Es gibt Töpfchen mit 30g oder 50g. Der Grammpreis ist gleich, aber es kommt natürlich Versand dazu. Wieviel du brauchst kann man leider vorher nicht abschätzen. Wenn du Glück hast und nicht lange schmieren musst, dann könnten 30g reichen. Wenn du weniger viel Glück hast und vielleicht monate- oder jahrelang schmierst, dann reichen vielleicht auch 50g nicht. Bestell wenn dann auf jeden Fall erstmal nur 1 Töpfchen und falls das nicht reichen sollte, hast du ja für die nächste Bestellung Erfahrungswerte auf euer Sarkoid bezogen.

Sag gerne Bescheid, wie du dich entscheidest und berichte gerne weiter, egal welche Behandlungsmethode du wählst. Jeder Bericht hilft der Nachwelt.

Und noch was - wenn du anfängst zu behandeln (egal wie), dann musst du es auch durchziehen und zu Ende bringen. Will heißen, sollte eine OP nicht alles erwischen, musst du einen Plan B haben, denn Rezidive sind oft übler als das Ausgangssarkoid. Und auch bei Salben kann es sein, dass ein Sarkoid (zunächst) größer wird. Dann darfst du auch nicht aufgeben, sondern musst weitermachen. Sonst riskierst du ebenfalls Wachstum. Jede Behandlung reizt ein Sarkoid auch.

Was gut ist ist, dass es noch nicht sehr groß ist. Im Normalfall (obwohl Sarkoide eigentlich immer Spezialfälle sind) lassen sich kleine Sarkoide besser behandeln. Da du aber sagst, dass es wächst, solltest du dir nicht allzu lange Zeit mit einer Entscheidung lassen. Würde es nicht wachsen, könnte man auch beobachten, aber wachsenden Sarkoiden würde ich persönlich nicht zusehen.

Wie gesagt, lass uns gerne wissen, wie du dich entscheidest und wenn du Fragen noch vor oder auch während einer Behandlung hast, dann immer her damit.
~~~~~~~~~~~~
Viele Grüße, RJ
Black&Wild
Beiträge: 4
Registriert: Montag 15. Januar 2024, 20:13

Re: 10-jähriger Paint Wallach, warzenartiger Sarkiod im Ohr

Beitrag von Black&Wild »

Vielen lieben Dank für Deine Antwort.
Das Forum ist wirklich eine tolle Sache... es hilft schon ungemein, dass man sich mit Gleichgesinnten austauschen kann.

Ich werde den Tierarzt zeitnah kommen lassen und die Erfolgsaussichten einer OP an der Stelle nochmal ganz genau mit ihm besprechen. Es kann natürlich sein (man will ja keinem was unterstellen, aber es gibt halt leider solche und solche Tierärzte) dass er aufgrund der veranschlagten 600 € eher zur OP als zur Creme raten würde...

Auf jeden Fall werde ich mich zur Sicherheit trotzdem mit einer kleinen Menge CompX eindecken um "gewappnet" zu sein.

Und den Tipp mit dem Klickertraining von Heike find ich eigentlich auch super - damit kann man sich und das Pferdchen vielleicht schon mal vorausschauend auf eine künftige Schmier-Behandlung vorbereiten.

Ich danke Euch soweit für die Hilfe und halte Euch auf dem Laufenden...

liebe Grüße Angela
black1005!

Re: 10-jähriger Paint Wallach, warzenartiger Sarkiod im Ohr

Beitrag von black1005! »

Hallo,

ein kurzer Update zu Blacks Sarkoid im Ohr....
Ich habe mich letztendlich doch für die OP entschieden und gestern wurde das Ding nun operativ entfernt.
Der Tierarzt meinte, es war glücklicherweise noch sehr oberflächlich auf der Haut und noch nicht so tief im Knorpel verwachsen. Er hat hoffentlich alles erwischt, es wird nun wohl noch ins Labor geschickt.

Entwarnung gibt es leider erst im Sommer, ob an der Stelle wirklich nichts mehr nachwächst. Ich hoffe auf das Beste!

Eine kleine Stelle ist und noch neben dem Auge aufgefallen, da dachte ich im Sommer immer eher an eine kleine Infektion durch Fliegen. Ich versuche davon mal ein Foto zu machen wo man was erkennen kann. Aber der Tierarzt meinte, das kann erstmal noch beobachtet werden...

Drückt mir die Daumen!

Liebe Grüße 👋
Andrea
Beiträge: 1512
Registriert: Sonntag 28. April 2019, 06:58

Re: 10-jähriger Paint Wallach, warzenartiger Sarkiod im Ohr

Beitrag von Andrea »

Hallo Angela,

Bitte beäuge die Stelle haargenau und sobald auch nur das kleinste Fitzelchen auffällig ist, musst Du handeln.
Ich würde dann sofort mit CompX anfangen (gut, ich bin voreingenommen und hätte es sowieso mit CompX probiert 😆). Stelle gerne Fotos ein und wenn es dauerhaft so bleibt, können wir Dich gerne in die "Erfolg mit OP"-Ecke schubsen.

LG, Andrea
Black&Wild
Beiträge: 4
Registriert: Montag 15. Januar 2024, 20:13

Re: 10-jähriger Paint Wallach, warzenartiger Sarkiod im Ohr

Beitrag von Black&Wild »

Hallo Andrea,
aktuell ist noch nicht alles abgeheilt, aber wenn die Kruste komplett weg ist stell ich nochmal ein Foto ein.
Das Labor hat zwischenzeitlich bestätigt, dass der Tierarzt das Sarkoid vollständig entfernt hat.
Die Prognose lautet somit vorsichtig "günstig"... :D

Ansonsten nochmal zusammenfassend zur OP Methode in unserem Fall:
Black hatte 2x eine Standnarkose am Stall - einmal zur OP selbst und einmal zum Entfernen der getackerten Hautstelle. Die Narkose hat ihn so ca 1 Stunde schläfrig gemacht, er hat es aber beide Male ohne Probleme überstanden. Das Herausschneiden des Sarkoids an sich, war in ca. 15 min. vorbei.
Gut war, dass es im Februar noch keine Fliegen gab. Wir haben seit ein paar Tagen schon wieder die ersten Fliegen - da wäre es mit dem Heilungsverlauf wahrscheinlich im Fall der OP auch nicht so optimal gewesen bzgl. Infektionen usw. Wer sich für die OP entscheidet, sollte das evtl. auch etwas im Blick haben ;-)
Kostenmässig war es wahrscheinlich nicht die günstigste Variante. Inkl. Laboranalyse habe ich in Summe gute 830 Euro bezahlt. Aber wenn nichts mehr wieder kommt, ist es das natürlich wert ;) Ich hoffe noch auf Kostenerstattung durch meine OP Versicherung...

Die Stelle am Auge behalte ich im Blick.

Viele Grüße
Angela
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