Sarkoid brust, Achsel, Bauch, 21 J., reitpony stute

[Rica kriebel]

Hallo,
Meine stute hat in den letzten ca. 2 Jahren diverse sarkoide entwickelt, bzw. Haben diese sich vergrößert.
Vor 15 Jahren hatte sie am Hals ein kleines Sarkoid, welches damals mit XXTerra behandelt wurde. Das ist die schwarze Stelle, die man am hals auch immer noch gut sieht, da ist nie wieder Fell drüber gewachsen.
Dann haben sich vor etwa 5 Jahren ein Knubbel unter der haut (etwa daumennagel groß) in der Achsel und ein Knubbel auf der linken Seite vor dem Euter gebildet. Die Tierärztin hatte damals schon sarkoid vermutet, jedoch gesagt, solange es sich nicht verändert, in ruhe lassen.
Im Sommer 2024 haben sich dann mit einem mal die sarkoide am Ellenbogen und an der brust gebildet und immer mehr ausgebreitet.
Das sarkoid in der Achsel wurde mittels probenentnahme (spritze) auf das Pappilomavirus getestet.
Mit der Tierärztin wurde dann besprochen, chemo Therapie anzuwenden, aber erst, wenn die insekten weg sind, das war dann Ende November, ein 2. Mal wurde das chemo Mittel Mitte Januar 2025 gespritzt. Es gab zwar diverse Schwellungen, aber keine Besserung oder aufgehen. Wie man auf den Bildern im Winter sieht, ist das sarkoid bzw. Die Haut um das sarkoid deutlich kleiner gewesen und es hat insgesamt deutlich besser ausgesehen, jetzt aktuell im Sommer sind beide wieder explodiert und zudem das am Bauch vor dem Euter deutlich gewachsen und aktuell auch aufgegangen. Ich hatte zunächst die zaubererde genutzt und aktuell Sarkosens.
Nun hatte ich überlegt, es doch mit was ätzendem zu probieren, so schlimm wie es im moment aussieht.
Ich wollte eigentlich drum herum kommen, weil es damals kein Zucker schlecken war, das sarkoid am hals zu schmieren, weil sie sehr empfindlich ist und zudem auf vieles allergisch reagiert. Kokosöl, Ballistol, alle fliegensprays, die nicht natürlich sind, und selbst auf natürliche teilweise. Sie ist ekzemerin und ohne Decke ist keine Option, weswegen ich das sarkoid an der brust erst im Herbst angehen kann. Die decken sitzen ja alle im brustbereich recht eng.

Was das in der Achsel angeht, wüsste ich jetzt aber gar nicht, wo ich Compx überall hinschmieren sollte. Auf alles, was "haarlos" ist?
Und vor dem Euter kann ich es nur auf die große Schwellungen schmieren, nicht auf die Schwellungen, die noch zu sind oder?

Ich bin etwas hilflos, weil die sarkoide alle etwas anders aussehen, die ich hier im forum bisher gesehen habe. Wenn ihr also Tipps hättet, würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße
Rica

[Rica kriebel]

Hier noch bilder von der brust.

[Rica kriebel]

Und hier noch bilder von der Achsel.

[Rica kriebel]

Und das ist das letzte sarkoid. Auch das könnte ich, wenn erst im Herbst anfangen zu behandeln, außer wenn ihr sagt, fliegenmaske an der Stelle wäre kein Problem.
Das sarkoid ist über den Winter aber komplett zugegangen.

[rj-hü]

Hallo Rica,

willkommen hier bei uns im Forum.
Da habt ihr aber einige Baustellen. Hier meine Gedanken dazu.

Achsel:
ich denke du müsstest zunächst die gesamte Fläche schmieren oder zumindest so "in Streifen" wo die Knubbel sind. Das wird sich dann eh automatisch weiterverteilen. Ich denke man wird dann relativ schnell sehen, wo wieviel ist, anhand der Krustenbildung, die schnell stattfinden dürfte.
Hier ein Link zu Michaelas Tagebuch - sie hatte mit mehreren Sarkoiden zu kämpfen unter anderem aber auch mit einem großflächigen in der Achsel: viewtopic.php?t=1453&hilit=Farell&start=209

Bauch/Euter:
auf dem Bild, wo du in rot eingekreist hast, würde ich mit der offenen Stelle anfangen.
Die andere Stelle ist ja komplett intakte Haut und ist komplett behaart. Sicher, dass die Stelle auch Sarkoid ist und nicht vielleicht nur durch einen Stich geschwollen oder noch als Nachwirkung der Chemo? Ich würde mit der offenen Stelle anfangen und schauen was passiert und die andere Schwellung natürlich genaustens beobachten.

Kopf:
wenn du eine Fliegenmaske findest, wo du kein Verschlussband/-riemen an der Stelle hast, dann würde ich das jetzt schon behandeln. Worauf sonst warten? Es sollte halt nichts daran scheuern oder hängen bleiben. Aber das gilt sowohl mit als auch ohne Behandlung. Es gibt doch so elastische Fliegenmasken, die über den Kopf gezogen werden, eben wie eine echte Maske. Ohne einen Kinnriemen/Kehlriemen mit Steckschnalle oder Klett. Die liegen ja quasi wie ein Strumpf an. Da dürfte eigentlich nichts scheuern. Das würde ich glaube ich riskieren.

Brust:
da bin ich echt unsicher. Ich weiß nicht, ob man so großflächig schmieren kann. Vielleicht schickst du davon mal ein Foto direkt an Irene (oder schick ihr einen Link von dem Thema hier). Ich hole auch Andrea mal hier rein.
Gibt es einen weiteren Vorschlag der TÄ dazu? Nochmal Chemo? Klinik? Vielleicht könntet ihr auch Prof. Knottenbelt in England um eine Einschätzung bitten?

Da bei euch so viele Regionen vom Pferdekörper betroffen sind, denk doch mal mit deiner TÄ über Insol-Impfungen nach. Es gibt eine Studie über die positive Wirkung von Insol bei Sarkoiden.
Nur damit wir uns nicht falsch verstehen, ich glaube nicht, dass Insol alle eure Sarkoide heilt, aber vielleicht wäre es einen Versuch wert, um auch innerlich anzugreifen und die Situation ein wenig zu verbessern.

[rj-hü]

Wenn es nicht so viele Baustellen gleichzeitig wären…

Was hat die TÄ dir denn für einen Plan über den Sommer mitgegeben? Es kann ja eigentlich nicht der Plan sein, eine Chemo-Behandlung anzufangen und dann über den Sommer Pause zu machen, damit sich die Sarkoide erholen können.
Und Besserung war ja zu sehen.

[Rica kriebel]

Hallo,
Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Der bauch wurde bisher noch gar nicht behandelt, weil alles geschlossen war. Anbei ein Bild vom letzten Jahr. Da sieht man auch, dass die hinteren kleinen Schwellungen zumindest keine Stiche sind.

Der letzte Vorschlag war, ob man über Bestrahlung nachdenkt. Das kommt für mich jedoch nicht in Frage, weil das ja mehrfache vollnarkose bedeutet, sie 21 Jahre ist und vier kaputte Beine hat, auch mehrfach operiert (nie wieder reitbar). Sie ist sozusagen in Rente und geht nur noch Schritt, weil sie mehr nicht halten würde. Da ist mir das narkoserisiko zu hoch, was das aufstehen nach der Narkose angeht.

Knottenbelt hatte die Tierärztin in der Klinik auch schon mal angesprochen, aber eher so von wegen, könnte ich mich ja mit in Verbindung setzen, aber so wie ich das nachgelesen habe, läuft das ja alles über den Tierarzt. Das könnte ich beim nächsten Termin aber nochmal hinterfragen, ob sie das mit mir machen würde.

Insol mache ich mich auf jeden fall mal schlau.

[Rica kriebel]

Besserung durch die chemo war leider gar nicht zufrieden sehen, das war eher der Winter und das winterfell, warum alles besser aussah
Im März/ april hieß es chemo nicht nochmal, weil hat nichts gebracht und jetzt kommen die insekten.

[rj-hü]

Das kannst du natürlich besser beurteilen.
Normalerweise hätte ich gesagt, wenn Haare wieder kommen, dann weniger Sarkoid. Aber Sarkoiden ist eh nichts normal.

Um Insekten würde ich mir weniger Gedanken machen. Du hast ja keine riesige OP Wunde.
Und es hilft nichts auf Insekten Rücksicht zu nehmen, wenn sich die Sarkoide dann über Monate erholen und wachsen können.

[Rica kriebel]

Das hatte ich auch gehofft, dass es besser wurde, aber es sah vor der chemo Behandlung schon "besser" aus, also die hatte damit nichts zu tun. Es war tatsächlich nur der Winter.
Das hat mich aber eben auch gewundert, dass da überall Haare gewachsen waren an der brust und an der Achsel.

Ich denke, am Bauch muss ich definitiv was machen, so wie das im moment aussieht. Dann würde ich compx morgen anfragen.

Ich bin mir einfach nicht 100% sicher, ob ich ihr das antun möchte an der Achsel und an der brust, die ganze tortur mit den Schmerzen und offenen wunden, weil sie sowieso eine komplette Baustelle und nicht mehr die jüngste ist.
Aber wenn die nächsten Jahre soweit gut laufen und es ihr ansonsten gut geht, die Tumore aber größer werden, ist ihr ja auch nicht geholfen.
Ist das verständlich, was ich damit sagen will?
Aktuell hat sie keine offensichtlichen schmerzen an den Stellen...

[rj-hü]

An der Brust weiß ich wie gesagt gar nicht, ob man das überhaupt schmieren kann, selbst wenn man wollte. Das ist schon eine riesige Fläche.

Ansonsten weiß ich glaube ich, was du meinst.
Das ist sehr schwierig und eine Philosophiefrage.
Jetzt stellt man sich die Frage was man machen soll.
Später stellt man sich die Frage was gewesen wäre, wenn man es anders gemacht hätte.
Das Ding ist, wir wissen ja alle nicht was kommt.

Versteh das jetzt bitte nicht falsch (!) - aber du weißt ja sowieso nicht - und das ist auch gut so! - wie viel Zeit euch noch bleibt. Vielleicht wird sie 30 mit Sarkoiden. Vielleicht wird sie aber auch „nur“ 22 und es hat am Ende nichts mit den Sarkoiden zu tun. Weißt du was ich meine?

Es ist nicht einfach. Berate dich nochmal mit deiner TÄ. Informiere dich mal über Insol (gib es mal hier in die Suchfunktion ein, google das auch mal im Zusammenhang mit Sarkoiden), schau mal was man sonst noch innerlich tun kann.
Mehrfache Vollnarkosen würde ich wohl auch nicht machen. Und wenn du das alles so schreibst weiß ich auch nicht, ob eine Knottenbelt-Therapie für dich infrage kommt, aber seine Meinung würde ich einholen, wenn es geht.

Ich bin sicher, Andrea wird dir auch noch einen Rat geben.