5J. Islandstute mit ES am Bauch/Brustbein

[CaroBee]

Hallo ihr Lieben,

ich wollte mich und meine Stute gerne vorstellen, weil ich leider bzgl. der Behandlung aktuell etwas verzweifle und die Äußerungen der Tierärzte immer eher Richtung "alles kann, nichts muss" helfen tendieren.

Zum Hintergrund: ich besitze die Stute seit sie ein Absetzer ist, bis letztes Jahr stand sie noch bei den Züchtern und im Juni habe ich sie dann 4jährig zu mir geholt. Da fiel mir auf, dass sie einen Knubbel zwischen den Vorderbeinen hat, der wie ein entzündeter Insektenstich wirkte. Das hat mich erstmal nicht gewundert, aber es heilte und heilte nicht ab. Im September habe ich dann einen Tierarzt drauf schauen lassen, der auch meinte, es sei ein Stich und mit Betaisadona empfohlen hat.
Da mich die Dauer und ständige Entzündung irritiert hat, habe ich kurze Zeit später meine Haustierärztin nochmal kontaktiert. Die hat dann direkt die Diagnose ES gestellt und mir die operative Entfernung empfohlen, da es relativ schnell gewachsen ist und eben ständig entzündet. Biopsie hat den Beweis gebracht. Die Wundheilung nach der OP war die reinste Katastrophe- die Stelle ist genau zwischen den Vorderbeinen ungefähr auf Höhe der Ellbogen = die Naht ist direkt in der Nacht noch komplett aufgeplatzt, sodass ich bis ca. November 2023 eine offene Wunder versorgen musste. Die verheilte, es wuchs Fell drüber, alles sah gut aus.
Von CompX hatte mir die TÄ auch erzählt, aber sie meinte, dass es eher für kleinere Tumore und nicht so schnell wachsende geeignet sei.
Im April 2024 fing meine Stute dann an beim Gurten (ich hab sie erst im Januar begonnen sehr schonend unterm Sattel zu arbeiten) zu schnappen- hat mich erstmal nur gewundert. Dann verlor genau die gleiche Stelle wieder Haare und es begann sich ein neuer Tumor zu bilden. Dieses Mal deutlich großflächiger. Ich habe mir sofort CompX bestellt, auch in Rücksprache mit meiner Tierärztin, und schmiere seit Anfang Juni täglich. Ich konnte einmal einen Tag Pause machen, dann waren wieder Teile der Kruste ab. Vermutlich auch, weil sie daran rumknabbert...

Nun sehe ich mein Pferd jeden Tag und habe das Gefühl, dass es sich überhaupt nicht verändert und wenn, dann eher zum negativen.

Jetzt meine Frage: musste noch jemand so lange schmieren, bis irgendwas in Richtung Heilung passiert ist?
Hat jemand Erfahrung mit ergänzenden Zyostatika? Das wurde mir jetzt seitens der Klinik empfohlen.
Nochmal operieren ist für mich überhaupt keine Option, allerdings ist eine dauerhafte Entzündung für mein Pferd ja auch nicht gut.
Bisher zeigt sie - außer dem Ärger beim Gurten (ich bin seit April entsprechend auch nicht mehr mit Sattel geritten) - keinerlei Einschränkungen oder Auffälligkeiten...

Vielen Vielen lieben Dank für Eure Erfahrungen und Ratschläge, ich bin für alles unfassbar dankbar!
Und ich habe Bilder, aber leider checke ich einfach nicht, wie ich die hochladen kann...

Caro

[MichaelaM]

Hallo Caro, herzlich willkommen hier im Forum.

Erstmal zu den Bildern, dafür musst du angemeldet sein und gehst dann unter deinem Beitrag auf Dateianhänge und fügst die Bilder ein.

Zum Sarkoid kann man natürlich so nichts sagen.
Außer, dass Wegschneiden kaum eine Option ist, weil es eine sehr hohe Rezidivrate hat. Die beste OP-Variante ist im Normalfall die CO2 Lasertherapie.

Du schmierst aber ja gerade mal einen guten Monat, das ist tatsächlich noch sehr kurz. Wir haben zB knappe 3 Jahre geschmiert, andere noch länger, wieder andere nur ein paar Wochen. Da gibt es alle Varianten.

Zeig erstmal die Bilder und dann bekommst du schnellstmöglich Rückmeldungen dazu.

LG Michaela

[CaroBee]

Danke Michaela!
Das war ein hilfreicher Tipp

Ich entschuldige mich für die Qualität der Bilder, die Stelle ist echt nicht leicht zu fotografieren.

Und: ich habe beschlossen, dass ich versuche das Immunsystem zu boostern (mein Plan ist Gladiator Plus zu füttern). Hat jemand damit Erfahrungen?

Die Dame frisst leider sehr mäkelig und verschmäht viele Kräuter und Zusatzfutter, aber Gladiator Plus ist gern gesehen.

[rj-hü]

Hallo Caro,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.

Wie schmierst du aktuell? 1:1 und das täglich oder variierst du irgendwie?
Etwas schärfere Fotos wären schon gut, aber abgesehen davon und davon dass Rezidive generell hartnäckiger sind, scheint das Sarkoid ja relativ gesehen klein zu sein.

Was leider - wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann - nichts über die Behandlungsdauer aussagt. Wie Michaela schon sagte, bei einigen geht es schnell, bei anderen dauert es Jahre. Unser wirklich kleines Sarkoid z.B. war so hartnäckig, dass ich 4 Jahre gebraucht habe.

Gladiator Plus habe ich auch eine zeitlang über mehrere Monate gefüttert und dabei das GP zeitweise auch als Trägerflüssigkeit für Bioresonanztherapie genutzt. Außerdem habe ich später auch gleichzeitig das Zellmilieu von GP auf anraten der GP-Beratung gefüttert.
Es hat ganz sicher nicht geschadet und kann bestimmt von innen raus gut unterstützen. Einen Erfolg würde ich bei uns aber nur darauf nicht zurückführen.

Mach gerne regelmäßig Fotos, möglichst aus dem gleichen Winkel und stelle sie ein, wenn du magst.
Irgendwer hier schaut mit drauf und zusammen kann man dann gut über einen möglichen und möglichst richtigen Weg beratschlagen.

[CaroBee]

Vielen Dank für eure Antworten!

Es hat mich schon sehr beruhigt zu hören, dass sich nicht bereits nach 4 Wochen etwas verbessern muss. In der Anleitung wird es ja so beschrieben und das war bei uns leider nicht der Fall.

Ich habe nochmal 4 Bilder angehängt- leider ist die Stelle nicht gut zu fotografieren und die Qualität der Bilder teilweise sehr schlecht, ich habe die Besten rausgepickt.
Meine Stute steht jetzt seit ca. 4 Wochen nicht mehr in der Herde, sondern mit einer weiteren Jungstute auf der Wiese und ich habe den Eindruck, dass es seitdem deutlich voran geht. Ob das an dem Faktor Zeit, dem fehlenden Stress der Herde, zusätzlicher Gladiatorfütterung oder einfach normalem Verlauf liegt, weiß ich nicht. Wahrscheinlich ist es eine Kombination aus allem. Jedenfalls ist das erste Mal ein Wundrand sichtbar und das würde ich als gutes Zeichen werten.

Die gemischte Salbe (1:1) geht zuneige- ich würde die Woche neue ansetzen. Würdet ihr weiter 1:1 schmieren?

[rj-hü]

Hallo Caro,

wie hast du weiter gemacht und wie sieht es aktuell aus?

[CaroBee]

Guten Morgen,

ich schmiere weiter mit 1:1 CompX und füttere parallel Gladiator Plus als Kur.
Meiner Meinung nach ist es kleiner, aber vor allem das Gewebe um die offene Stelle herum weicher geworden.

17.09.2024

[rj-hü]

Kleiner ist gut.

Ich erkenne auf dem Foto leider nicht viel, hätte nicht mal sagen können, dass es das gleiche Sarkoid ist und warte mal aufs nächste Foto.

[CaroBee]

Hallo,

Ich habe heute nochmal Fotos gemacht. Leider ist es schwierig die Stelle zu fotografieren. Ich hoffe man erkennt etwas.

Fotos von heute, 28.09.2024

[rj-hü]

Erzähl nochmal was dazu.
Für mich sieht die Fläche kleiner aus. Ist das so oder täuscht das?
Wird die Fläche kleiner? Wie ist dein Gefühl?

Du schmierst jetzt seit etwa 4 Monaten 1:1 täglich, richtig?

Wenn die Fläche tatsächlich kleiner wird, kannst du testweise auch mal etwas mehr verdünnen und dann weiterschauen. Oder weiter 1:1 und jeden 2. Tag Heilsalbe.

Mit dem jetzt einsetzenden Winterfell könnte man die Stelle um das Sarkoid auch vorsichtig scheren oder rasieren, damit etwas besser sieht wie es sich verändert.

[CaroBee]

Hallo liebe rj-hü,

erst einmal danke, dass du mir immer antwortest, dass hilft mir enorm!

Also es ist definitiv kleiner geworden und vor allem bilde ich mir ein, dass das Gewebe rund um die offene Stelle wieder weicher ist (das war vorher fest). Wenn sie wieder am Stall ist, wollte ich eine befreundete Tierärztin nochmal drauf schauen lassen, weil die das zuletzt vor 3 Monaten gesehen hat.

Das mit dem Scheren ist eine gute Idee, das versuche ich!

Und auf jeden 2. Tag umstellen auch. Danke!