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Oldenburger Zuchtstute, 13 Jahre, Sarkoid verändert sich

Verfasst: Freitag 21. Februar 2025, 10:16
von Seestern1967
Hallo liebes Forum-Team,
auf der Recherche über Sarkoid und geeigneten Behandlungsmethoden bin ich glücklicherweise auf dieser Seite gelandet. Nachdem ich hier bereits sehr viel nachgelesen habe, möchte ich euch heute um eure Einschätzung bitten.
Meine Oldenburger Stute, 13 Jahre, habe ich Mitte April 2023 erworben. Röntgenbefunde, AKU etc. alles ohne Befund.
Nach ca. 3 Wochen entdeckten wir am rechten Hinterbein innen in Höhe des Euters eine "Warze". Von Sarkoiden hatte ich bis dato noch nichts gehört.
Die Tierärztin diagnostizierte dann "Verdacht auf ES". Man könnnte es abbinden, vielleicht würde es aber auch so abfallen, evt. mit Thuja behandeln.
Wir entschlossen uns dann, erst einmal nichts weiter zu tun und das Sarkoid zu beobachten.
Ein weiterer Tierarzt rief mir im Frühjahr letzten Jahres davon ab, das Sarkoid abzubinden oder sonst irgendwie zu behandeln. Auch er rief mir zu Thuja.
Ich muss sagen, je mehr ich über das ES nachgelesen hatte, umso unsicher wurde ich bzgl. einer Behandlung,
Am linken Hinterbein innen und an der linken Halsseite hat meine Stute weitere Stellen, die vermutlich ES sind, die sich aber nicht weiter verändern.
Ich betupfe nun alle Stellen mit Thuja-Öl. Das Sarkoid am rechten Hinterbein innen zeigt Reaktion, es blutet teilweise leicht.
Ich bin jetzt total unsicher, das Sarkoid in Ruhe lassen oder richtig "angreifen"?
Gelesen habe ich auch von Sarkosense vom Hofgut Claassen. Mein Gedanke ist jetzt, das Sarkoid evt. als Plan A damit täglich zu behandeln (Plan B wäre für mich CompX)?
Oder würdet ihr das größere ES abbinden lassen und zusätzlich salben. Nachdem, was ich so gelesen habe, bin ich eher gegen das Abbinden.
Über eure Meinung hierzu wäre ich äußerst dankbar. Ich bin so froh, diese Seite gefunden zu haben.
Ich hoffe, ich bin hier auch im richtigen Forum gelandet?
Das Foto mit den ES versuche ich gleich, anzuhängen.
Ach ja zur Haltung: Boxenhaltung mit Außenpaddock, im Sommer Weidegang.
Fütterung: Heu/Heulage, ungequetschter Hafer, eingew. Heucobs, Kräuter, getr. rote Beete, Schwarzkümmelsamen, Hagebutten sowie Spurenelemente Zink, Kupfer und Mangan.
Ihr Blutbild im Frühjahr 2024 war hervorragend.
Ich hoffe, meine Angaben reichen aus für eine erste Einschätzung von euch. Die weitere Behandlung würde ich dann auch sehr, sehr gerne mit eurer Unterstützung durchziehen.
Herzliche Grüßehttp://forum.equines-sarkoid.de/download/file.php?mode=view&id=13764

Re: Oldenburger Zuchtstute, 13 Jahre, Sarkoid verändert sich

Verfasst: Freitag 21. Februar 2025, 20:59
von rj-hü
Hallo und willkommen hier im Forum.

Wie groß ist das Sarkoid? Über Warzenstadium scheint es deutlich hinaus.
Mit Thuja wirst du hier nichts ausrichten können. Dafür ist es zu groß.

Wenn man eine Behandlung startet, dann muss sie so wirksam sein, dass mehr Sarkoid abgetragen/angegriffen wird, als nachkommt. Sonst brauchst du einen neuen (Behandlungs-)Plan. Einfach wieder aufhören ist auch keine Option. Jede Behandlung reizt ein Sarkoid und es kann mit Wachstum reagieren.

Von der Form her bietet sich das große Sarkoid augenscheinlich zum abbinden an. Abbinden darf man aber nicht selbst! Du brauchst einen Tierarzt dafür.
Und falls du dich zusammen mit einem Tierarzt dafür entscheidest, besorg dir bitte vorher eine Blutwurzsalbe (z.B. CompX) und schmiere gleichzeitig mit dem Abbinden schon mal den Ansatz mit und nach dem Abfallen die Wundfläche. Wenn du nur abbindest, dann werden Sarkoidzellen zurückbleiben und wenn du da nicht gleich was machst, wird es wiederkommen. Und Rezidive sind meist aggressiver.

https://www.equines-sarkoid.de/allgemei ... ehandlung/

Also, Thuja wird dir nicht helfen und um es in Ruhe zu lassen ist es zu groß und zu aktiv.
Entweder salben oder abbinden und zusätzlich mit Blutwurz salben.
Mit Sarkosense habe ich keine Erfahrung, vor nicht allzu langer Zeit hat es hier im Forum aber mal jemanden gegeben, der es benutzt hat. Gib mal Sarkosense in die Suchfunktion ein.

Ansonsten behandeln hier sehr viele erfolgreich mit CompX oder XXT.

Re: Oldenburger Zuchtstute, 13 Jahre, Sarkoid verändert sich

Verfasst: Samstag 22. Februar 2025, 13:27
von HeikeG
Hallo Seestern,

mein Wallach hatte ein gut faustgroßes Sarkoid (wurde leider durch unzureichende Behandlung so groß, war zuerst nur ein kleiner Fingernagel von der Größe) an der Brust. Das habe ich dann, als es sich endlich so weit von der Brust gelöst hatte (durch Einschmieren), dass man es abbinden konnte, von der Tierärztin abbinden lassen. Es ist dann relativ schnell abgefallen und den Rest habe ich mir CompX weiterbehandelt und letztlich auch wegbekommen. Das Abbinden hat es dahingehend erleichtert, dass es das Pferd nicht mehr so gestört hat, weil der Tumor nicht mehr an der Brust runterhing und es hat auch Salbe gespart, weil man nur noch den kleinen Rest einschmieren musste.

Liebe Grüße und viel Erfolg bei der Behandlung.

Heike

Re: Oldenburger Zuchtstute, 13 Jahre, Sarkoid verändert sich

Verfasst: Samstag 22. Februar 2025, 19:12
von Seestern1967
Hallo RJ,
hallo Heike,

vielen lieben Dank für eure Antworten.
Das große Sarkoid hat mittlerweile ungefähr die Größe eines Tischtennisballs, ich werde morgen mal versuchen, es zu messen.
Mit der Tierärztin werde ich absprechen, dass wir dieses abbinden und dann werde ich zusätzlich mit CompX salben.
Die Salbe habe ich bereits hier im Forum bestellt.
Wenn ich dann "loslegen" kann, werde ich regelmäßig Fotos des Verlaufs einstellen und sicherlich auch viele Fragen an euch haben.
Ich bin wirklich sehr froh, dieses Forum gefunden zu haben.
Ganz liebe Grüße

Re: Oldenburger Zuchtstute, 13 Jahre, Sarkoid verändert sich

Verfasst: Mittwoch 26. Februar 2025, 17:12
von Seestern1967
Hallo liebes Forum-Team,

ich habe gestern noch einmal aktuelle Fotos der Sarkoide gemacht.
Das große Sarkoid ist ca. 5 cm lang.
Sobald die CompX-Salbe eingetroffen ist, möchte ich mit der Behandlung starten.
In welchem Mischverhältnis würdet ihr starten?
Ich muss dazu sagen, dass meine Stute recht empfindlich ist, sprich sie bekommt sehr leicht Scheuerstellen (aus diesem Grunde nur Lammfellgurt+Schabracke) und im Sommer wurde sie arg von den Mücken etc. gequält, hatte mehrmals den ganzen Körper voll Quaddeln - später auch trotz Fliegendecke.
Würdet ihr die kleineren Sarkoide auch mit CompX behandeln oder es evt. mit Sarkosense probieren?
Ich hoffe, ich nerve nicht mit meinen Fragen.
CompX greift gesundes Gewebe nicht an, das habe ich doch richtig nachgelesen?
Im Voraus noch einmal vielen herzlichen Dank für eure tolle Hilfe!
Ganz liebe Grüße

Re: Oldenburger Zuchtstute, 13 Jahre, Sarkoid verändert sich

Verfasst: Mittwoch 26. Februar 2025, 22:07
von rj-hü
Stelle deine Fragen immer gerne. Das nervt nicht. Manchmal dauern die Antworten mal, aber wie gesagt, immer fragen.

Ich würde mit der Standardmischung 1:1 starten.
Versuche bei dem Großen auch an den Ansatz ran zu schmieren.

Ich würde die anderen auch mit CompX behandeln.
Misch dir immer nur kleine Mengen an, damit du variieren kannst.

Eigentlich wird gesunde Haut nicht angegriffen. Aber wir hatten es auch schon, wenn zu viel über das Sarkoid hinaus geschmiert wird, dass sich die Stelle künstlich vergrößert hat. Von daher immer nur das Sarkoid schmieren, nicht großzügig darüber hinaus.

Re: Oldenburger Zuchtstute, 13 Jahre, Sarkoid verändert sich

Verfasst: Donnerstag 27. Februar 2025, 06:12
von Seestern1967
Ganz lieben Dank für die schnelle Antwort :-)

Sobald die Salbe eingetroffen ist, werde ich starten!

Ganz liebe Grüße

Re: Oldenburger Zuchtstute, 13 Jahre, Sarkoid verändert sich

Verfasst: Freitag 28. Februar 2025, 08:44
von Andrea
Hallo und willkommen auch von mir,

Weil es immer wieder nachgefragt wird: Sarkosense!
Echte Erfahrungen hat hier niemand damit. Es gibt ein paar Berichte im Forum. Auffällig ist, dass sich völlig unbekannte Leute anmelden, einen einzigen Post absetzen "Erfolg mit Sarkosense" und dann wieder in der Versenkung verschwinden.
Wenn Du Dich hier ein bisschen eingelesen hast, siehst Du, wie lange Leute kämpfen und sich melden. Zu Personen, die einmalig mit einer Erfolgsmeldung auftauchen und dann nie wieder, darfst Du Dir Deine eigene Meinung bilden.

Ich persönlich setze mehr Vertrauen in CompX, hierzu findest Du hunderte Tagebücher.

Ansonsten viel Erfolg!

Liebe Grüße
Andrea

Re: Oldenburger Zuchtstute, 13 Jahre, Sarkoid verändert sich

Verfasst: Freitag 28. Februar 2025, 17:45
von Seestern1967
Hallo Andrea,

vielen Dank für deinen Hinweis.
Ja genau, da ich hier sehr viele Erfolge mit CompX sehen konnte, habe ich jetzt auch diese Salbe hier im Forum bestellt und werde, sobald ich diese erhalten habe, damit starten.

Vielen Dank 😊

Liebe Grüße

Re: Oldenburger Zuchtstute, 13 Jahre, Sarkoid verändert sich

Verfasst: Samstag 15. März 2025, 17:11
von Seestern1967
Hallo liebes Forum-Team und liebe Forum-Mitglieder,

die CompX ist zwischenzeitlich eingetroffen. Vielen Dank :-)
Meine TA war jetzt auch bei uns, da ich vor Beginn die Behandlung mit ihr absprechen wollte.
Am Dienstag wird das große ES abgebunden. Vorher sollte ich noch nicht mit der Salbe beginnen.

Frage:
Wenn das ES abgebunden wurde, starte ich dann direkt mit CompX, Mischung 1:1, und nur am Ansatz und
wenn das ES sich dann irgendwann löst, schmiere ich auch die verbleibende Wunde, richtig?
Ich muss gestehen, ich bin total aufgeregt und habe auch Sorge, was auf uns zukommt. Andererseits freue ich mich auch, dass es endlich losgehen kann.
Mir wurde jetzt allerdings auch ein bisschen Angst gemacht, dass meine Stute mich ggf. nicht mehr an die Stelle heranlässt, das ES sich erst einmal vergrößert etc. pp..
Mein Überlegung ist jetzt, evt. dann erst einmal das große ES zu behandeln und im Anschluss die gegenüberliegende Seite. Ist das sinnvoll oder würdet ihr direkt beide Stellen salben?

Das kleine ES am Hals soll ich laut Tierärztin erst anfangen zu salben, wenn die Deckenzeit beendet ist, da die Salbe ansonsten durch die Decke "verwischt".

Ich bin wirklich soooo froh, dieses Forum gefunden zu haben.

Ganz liebe Grüße

Re: Oldenburger Zuchtstute, 13 Jahre, Sarkoid verändert sich

Verfasst: Sonntag 16. März 2025, 09:51
von Andrea
Hallo Seestern,

also ich persönlich würde die abgebundene Stelle am Ansatz sofort mitschmieren (1:1), solange das gut geht und auf jeden Fall, sobald es abgefallen ist, die Rest-Stelle noch weiter bearbeiten.

Wenn die Abwehrreaktion zu stark wird, hast Du immer die Möglichkeit, die CompX auch zu verdünnen. Das kriegt man immer irgendwie hin, dass man schmieren kann.

Und weiter: ich selbst habe bei meinem Pferd alle 13 vorhandenen Sarkoide auf einen Streich geschmiert. Wenn man eh schon Creme am Finger hat, dann habe ich das immer als praktisch empfunden. Das hat auch den Vorteil, dass ein Ende in Sicht ist. Sonst kannst Du Dich ja drauf einstellen, dass Du eine laaaange Zeit schmieren musst. Und die Kooperationsbereitschaft steigt nicht mit zunehmender Behandlungsdauer ;-)

Und wegen der Decke: eigentlich schmiert man die CompX ohnehin so dünn, dass da nicht groß was verschmieren sollte. Es gibt auch immer die Möglichkeit, nach einer gewissen Einwirkzeit die Überreste abzuwischen. Also z.B. vor dem Reiten auftragen und danach mit einem weichen Tuch vorsichtig Reste abwischen.

Du schriebst ja, dass Dein Pferd im Sommer mit dem Getier auch recht empfindlich ist. Da tauscht Du die aktuelle Decke ja vermutlich gegen eine Fliegendecke. Dann hättest Du die Deckenthematik ja eh nahezu ganzjährig. Ansonsten kannst Du das aber machen wie Du lustig bist. Die echte Deckenzeit ist ja bald vorbei. Zumindest hoffentlich!

Stell gerne regelmäßig Bilder ein und bei Fragen einfach melden.

Liebe Grüße

Andrea