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Futterumstellung zur Sarkoidbekämpfung
Verfasst: Mittwoch 24. Dezember 2025, 13:46
von annido
Hallo! Ich habe mein Pferd und unsere Probleme grade in einem anderen Beitrag vorgestellt. Wir werden die Behandlung mit der CompX Creme starten. Mich würde nun interessieren, auf was ich Fütterungstechnisch verzichten sollte, damit der Sarkoid am Wachsen gehemmt wird . Oder was ich gut zufüttern sollte? Ich mache nämlich schon seit einigen Monaten eine Futterumstellung mit der Firma Natural Horse Care, aber mein Pferd wird so dünn und es fehlt ihm an Kraft. Ich würde dann wieder anders füttern wollen um ihn wieder dick zu machen und ihm wieder Kraft zu geben. Auf Zucker, Melasse und alles was dick macht, sollte man ja eigentlich verzichten, weil das wohl nur den Sarkoid zum wachsen anfeuert. Was genau kann ich dann füttern? Könnt ihr mir da etwas empfehlen, was ich füttern könnte?Mein Pferd steht in der Box mit Heu und tagsüber Koppelgang. Er bekommt Hafer und diverse Zusatzmittel von Natural Horse Care. Alles abgewogen , also von der Menge her für ihn wahrscheinlich auch einfach zu wenig( er ist eher der schwerfuttrige Typ)
Danke für eure Hilfe und schöne Weihnachten
Annika
Re: Futterumstellung zur Sarkoidbekämpfung
Verfasst: Mittwoch 24. Dezember 2025, 17:40
von Kökel
Ich würde mal auf deine Futterumstellung eingehen die du gerne, zumindest in Teilen, wegen der zu schlanken Figur revidieren möchtest.
Es macht keinen Sinn ein zu schlankes Pferd mit Zucker oder Stärkelastigen Futtermitteln wie Melasse, Trester, Hafer, Luzerne, Mais, uvm. aufzufüttern.
Das sollte generell gesund, artgerecht und Stoffwechsel berücksichtigend ausfallen.
Den sollte man kennen.
Auch ein schlankes Pferd kann EMS oder Insulinresistenz/ dysregulation haben.
Gibt es darüber Erkenntnisse, z.B. über ein EMS Profil?
Das sollte, genau wie Rasse und deren unterschiedliche Veranlagung dazu, nicht unberücksichtigt in der Rationsgestaltung und Haltung bleiben.
Meines Erachtens wächst ein Sarkoid nicht schneller wenn zuckerreiche Futtermittel angeboten werden wegen des Zucker an sich sondern weil dieser mit Pech stark in den Stoffwechsel eingreift.
Ist dieser in Schräglage wird maßgeblich das Immunsystem geschwächt was dann Erkrankungen, allem voran Hufrehe, Tür und Tor öffnet.
Aus Erfahrung kann ich sagen das back to the Basic das beste Futtermanagement für den Pferdeorganismus ist um ihn gesund zu erhalten oder gesunden zu lassen.
Von daher würde ich persönlich meinen Fokus zunächst darauf richten dem Stoffwechsel gerecht zu werden und die Werte mittels EMS Profil ( Glukose, Insulin, Fruktosamine, Triglyceride) zu ermitteln.
Man neigt leider dazu nach zig, z.T. fragwürdigen Zusatzfuttern/ Zusätzen greifen zu wollen weil sie clever beworben sind um seinem Pferd Gutes zu tun, nichtahnend damit häufig etwas zu verschlimmbessern.
Das Sarkoid würde ich persönlich ausschließlich topisch angewendet mit z.B. CompX angehen.
Re: Futterumstellung zur Sarkoidbekämpfung
Verfasst: Donnerstag 25. Dezember 2025, 20:26
von annido
Hallo Kökel! Sehr interessant, ich dachte EMS wäre wirklich nur etwas, was übergewichtige Pferde betrifft. Wir haben im August ein großes Blitbild machen lassen, was unauffällig war. Aber dann ist dieses EMS Profil wohl eine separate Blutuntersuchung?! Dann muss ich mich dazu mal schlau machen. Mit Fütterung Back to Basics meinst du sicherlich Heu und Futter was möglichst natürlich ist? Kein Schnickschnack und auch eher kein Mineralfutter?
Viele Grüße und schöne Weihnachten
Annika
Re: Futterumstellung zur Sarkoidbekämpfung
Verfasst: Freitag 26. Dezember 2025, 09:20
von Kökel
Hallo Annika
Ja genau, die Parameter aus dem EMS sind im Blutbild nicht enthalten.
Allenfalls Glukose die so als Einzelwert wenig Relevanz hat und erst in Interpretationen zum Insulin von Interesse ist.
Daher sollten die Parameter auch immer aus derselben Proben genommen werden.
Du schreibst dass dein Pferd aktuell zu schlank ist und der Wunsch nach Auffütterung besteht.
Magst du mitteilen wie alt und welche Rasse dein Pferd ist? Vielleicht habe ich es auch überlesen...
Unter Umständen macht es nämlich Sinn das von mir genannte Profil um ACTH zu ergänzen.
Darum zu wissen ist auch sehr wichtig bei Futterumstellung weil ein unbeh. Cushing oft eine IR im Gepäck hat.
Zudem verlieren betroffene Pferde oft Gewicht und Muskeln, zeigen sich antriebslos, haben wiederkehrende Entzündungen uvm.
Auch damit zeigt sich der Stoffwechsel und das Hormonsystem arg in Schräglage, was auch keine gute Ausgangslage zur Sarkoidbehandlung wäre.
Von daher würde ich persönlich ein EMS/ ECS Gesamtprofil beauftragen. Damit erlangst du Kenntnis über EMS, Insulindysregulation/ Resistenz und Cushing.
Back to the Basic
Genau, hochwertiges Zuckerarmes Heu, ein ausgewogenes Mineral und Salz stellt erstmal ein gesundes Grundfutter dar.
Mehr dazu würde hier jetzt aber den Rahmen sprengen und ich würde, wenn weiteres Interesse daran besteht, zum stöbern im anderen Fachforum raten.
Re: Futterumstellung zur Sarkoidbekämpfung
Verfasst: Freitag 26. Dezember 2025, 13:06
von annido
Hallo Kökel,
Mein Pferd ist ein noch 16 jähriger Oldenburger Wallach mit viel Hannoveraner in der Abstammung. Er lebt in Boxenhaltung mit tagsüber Koppelgang. Er bekommt zweimal am Tag Heu, sowie Hafer, Leinöl und Wiesenmüsli von Agrobs und aufgrund der Futterumstellung auch noch Mebosyn, Magenregulat und Heu on Top von der Firma Natural Horse Care. Alles abgewogen und portioniert. Ich hänge einfach mal an Bild dran, wie dünn er aktuell ist. Er ist immer schon eher der schmalere Typ gewesen, aber so dünn noch nie. Auch muskulär hat er total abgebaut.
Viele Grüße
Re: Futterumstellung zur Sarkoidbekämpfung
Verfasst: Freitag 26. Dezember 2025, 14:57
von Kökel
Ich empfinde ihn schon als Spur zu schlank, kann aber in den Futtermitteln nichts erkennen das ihm GESUNDE Energie geben könnte.
Hat er Magenprobleme oder wofür ist das Magenregulat?
Hafer? Wird er schwer gearbeitet das er ihn braucht oder ist es der Versuch ihm Energie zu geben?
Unmel. Rübenschnitzel haben etwa den 1,2 fachen Energiegehalt von Heu und stehen so dem Hafer nichts nach, wären auch EMS/ IR konform.
Die enthaltenen Pektine üben zudem einen sehr positiven Einfluss auf die Magenschleimhaut aus. Win/ Win also.
Heu sollte mengenmäßig immer am Körper oder Zielkörpergewicht gemessen entsprechend gefüttert werden.
Als Faustregel gilt 1,5% des aktuellen Körpergewichts oder 2% des Idealgewichts gefüttert wird je nachdem welcher Wert größer ist.
Ich würde eher die Heu Ration erhöhen als Müsli füttern.
Aber wie gesagt, dafür sind wir im falschen Forum. Ich weiß nicht ob das hier gerne gesehen ist weil es sich hier um ein Fachforum explizit für Sarkoide handelt.
Re: Futterumstellung zur Sarkoidbekämpfung
Verfasst: Freitag 26. Dezember 2025, 20:53
von annido
Hallo Kökel!
Das Magenregulat hat Natural Horse Care empfohlen, wahrscheinlich weil er leider nicht den ganzen Tag Heu zur Verfügung hat. Nur morgens und abends wird Heu gefüttert, das ist leider vom Stall her nicht änderbar. Er wird nicht schwer gearbeitet, sondern etwa 4-5 mal die Woche locker geritten . Den Hafer gibt’s vom Stall aus und ist im Preis mit drin und er bekommt den schon sein Leben lang. Nur jetzt halt grad weniger als vorher aufgrund der Futterumstellung. Das mit den melassefreien Rübenschnitzel ist ein guter Hinweis. Kannst du ein gutes Forum empfehlen?
Viele Grüße
Annika