Tumorgeschichte NafNaf
Allgemeines:
Rasse: Tschechisches Halbvollblut
Geschlecht: Wallach
Geb.: 07.05.1989
Begonnen hat das Ganze im Winter 2001/2002 mit einem Knoten unter der Haut.
Dieser wurde am 26.02.2002 punktiert, und die Gewebeproben untersucht:
Abschrift Befund:
Allgemein: Eingesandt wurden zwei luftgetrocknete Ausstichpräparate.
Zytologie: Übereinstimmend findet sich neben Erythrozyten in beiden Ausstichen vorwiegend fusiformes bis spindelzelliges Tumormaterial, das deutliche Anisokariose und mäßige Anisozytose aufweist. Beigemischt finden sich weiterhin neutrophile Granulozyten. Darüber hinaus sind immer wieder Bakterienzellkolonien vorhanden.
Diagnose: Verdacht auf equines Sarkoid.
Bemerkung: Es empfiehlt sich dringend eine vollständige chirurgische Entnahme zur Diagnoseabsicherung.
Daraufhin wurde am 08.+09.04.2002 der Tumor mit BCG unterspritzt und am 23.04.2002 ambulant chirurgisch entfernt, und natürlich wieder untersucht:
Abschrift Befund:
Allgemein: Eingesandt wurde eien handtellergroße 96x85x30 mm messende Gewebeprobe mit einem randlichen Hautstreifen von 40 mm Länge und 30 mm Durchmesser. Im Abschnitt findet sich ein gelblich-hellbeiges grob gesträhntes Tumorgewebe, das die ganze Probe durchsetzt und derb elastisch erscheint. Zum Rand hin liegt zudem ein homogen beigefarbener Herd mit 15 mm Durchmesser vor.
Histologie: Der homogen beigefarbene Herd, der eher zum Probenrand hin gelagert ist, stellt sich als Abszess dar, der prall mit degenerierenden neutrophilen Granulozyten gefüllt ist, In der Umgebung findet sich eine erhebliche granulationsgewebige Verschwartung, die vielfach ebenfalls noch höhergradig entzündlich durchsetzt wird. Erst in einiger Distanz wird das Fasergewebe ruhiger, aber selbst hier sind noch einzelne neurophil granulozytäre Infiltrationsherde enthalten. Pleomorphie liegt nicht vor.
Diagnose: Abgekapselte abszedierene Entzündung
Dignität: Benigne. Prognose: Eher günstig.
Bemerkung: Innerhalb der eingesandten Gewebeprobe reicht Entzündungsmaterial bis an die Nähe der Kante. Insofern ist eine Rezidivbildung nicht mit letzter Sicherheit auszuschließen. Es liegt kein Hinweis auf malígnes Verhalten vor. Die Ätiologie der Veränderung ist unklar, Pilze bzw. Parasiten lassen sich nicht nachweisen.
Bild vom 20.05.2002:
Links am Hals sieht man die letzten Reste der OP als noch nicht ganz nachgewachsenes Fell, und leider auch schon Knoten unter der Haut.
Diese Knoten haben sich dann weiter über den Hals ausgebreitet.
Ab Juli wurden diese Knoten dann äußerlich erst mit Schöllkrauttinktur, dann, nachdem das nicht mehr verfügbar war, mit Thujatinktur behandelt. Zusätzlich wurde über 3 Wochen homöopatisch täglich Acidum Nitricum D12 und 2x wöchentlich BCG D30 verabreicht.
Ab März 2003 war die homöopatische Dosierung BCG D200 wöchentlich und Thuja D12 täglich.
Einige der Konten haben sich zurückgezogen und sind verschwunden.
Der größte Teil hat sich zu einem größeren Klumpen ?versammelt?, der zum Teil als offener Tumor über der Haut, und als Knoten unter der Haut mal mehr mal weniger weitergewachsen ist.
23.02.2003
15.06.2003
20.06.2003
06.07.2003
13.07.2003
20.07.2003
11.08.2003
Am 20.08.2003 wurde Blut entnommen und eine Autonosode hergestellt, die über 7 Wochen verabreicht wurde.
Nebenher immer noch Gabe von Acidum Nitricum und BCG.
06.09.2003
20.09.2003
18.10.2003 mit Kruste
18.10.2003. ohne Kruste
18.11.2003 mit Kruste
18.11.2003 ohne Kruste
28.02.2004
28.03.2004
06.06.2004
Im August 2004 ist dann der Tumor plötzlich über Nacht auf fast das doppelte angewachsen:
10.08.2004
... und wurde am 31.08.2004 stationär chirurgisch entfernt, und natürlich untersucht:
Abschrift Befund:
Drei zusammen 18,7 g schwere, walnußgroße, feste Gewebestücke mit höckeriger, matt glänzender, hellgrauer Oberfläche. Im Schnitt festes Gewebe mit strähniger, hellgrauer Schnittfläche. Excisionsränder nicht beurteilbar.
Entnommen für die histologische Untersuchung: je 2 Blöcke.
In den histologischen Präparaten des Knotens massenhaft oft wirbelförmig gelagerte, ansonsten fischzugähnliche Verbände von unscharf begrenzten, basophilen Zellen mit meist länglichen Kernen, durch erhebliche Anisonukleose und Polymorplie sowie deutliche Nukleoli gekennzeichnet. Eingelagert Mitosen. Zur Oberfläche zu Zunahme von Granulozyten. Im Kuppenbereich Ulzeration.
BEURTEILUNG:
Bis walnußgroße Anteile eines ulzerierten equinen Sarkoids vom Hals links.
Excisionsränder nicht zu beurteilen.
KRITISCHER BERICHT:
Es handelt sich ?wie klinischierseite vermutet- um eine lokale Proliferation der Bindegewebes, die auch an mehreren Stellen auftreten kann. Veränderungen dieser Art können rezidivieren, metastasieren jedoch nicht.
Alos Erreger sind Papovavieren in der Diskussion.
Die Operationsnaht hat nicht gehalten, und das ganze musste von selbst zuwachsen.
Behandlung mit Lotagen und scharfem Löffel gegen wildes Fleisch und Tumorgewebe.
17.10.2004
22.11.2004
09.01.2005
Im April 2005 war NafNaf in so einem schlechten Allgemeinzustand, daß sowohl vom Tierarzt als auch von mir vermutet wurde, dass der wiederausgebrochene Tumor doch metastiert hat und bereits innere Organe angegriffen hat.
Diese Befürchtung konnte aber durch ein großes Pferdeprofile am 09.04.2005 zerschlagen werden.
Er bekam noch eine Chance:
Am 10.04.2005 wurde wiederholt der Tumor operativ entfernt, und anschließend mit Arsen behandelt.
Abschrift Befund:
Pathologisch-anatomischer Befund:
Zur Einsendung gelangte eine operativ entfernte Gewebeneubildung, die als Rezidiv entstanden ist. Die Probe hatte eine Größe von 2,9 x2,3 cm. An der knotig strukturieten Oberfläche zeigte sich eingetrocknetes Sekret. Das darunterliegende Gewebe war grau-beige gefärbt und hatte eine derb-feste Konsistenz.
Für die mikroskopische Untersuchung wurden drei Querschnitte eingebettet.
Histopathologische Diagnose:
Verhältnismäßig ausgereifter Bindegewebstumor mit oberflächlicher starker Ulzeration (mit hoher Wahrscheinlichkeit Equines Sarkoid)
Epikritische Befundbesprechung:
Die durchgeführten mikroskopischen Untersuchungen zeigen, dass die Neubildung aus verhältnismäßig ausgereiften Bindegewebszellen bestehen. Zur freien Oberfläche hin hat sich eine breite Schicht aus nekrotischem Gewebe und eingtrocknetem entzündlichen Sekret gebildet.
Aufgrund der zellmorphologischen Befunde besteht der dringende Verdacht, dass es sich bei der Neubildung um ein Equines Sarkoid handelt. Insbesodere die Tatsache, dass es sich bei der Neubildung um ein Rezidiv handelt spricht dafür, dass einen Infektion mit bovinen Papillomviren vorliegt.
Eine sichere Diagnose ist aber nur mit Hilfe einer molekularbiologischen Untersuchung möglich. Dabei werden Genomteile des Rinderpapillomvirus im Gewebe der Neubildung nachgewiesen.
Die Prognose beim Equinen Sarkoid ist deutlich ungünstiger als bei einem normalen Bindegewebstumor. Die operative Entfernung eines mehr diffus wachsenden Sarkoids muss weit im gesunden Gewebe erfolgen. Außerdem empfehlen wir vor einer Operation eine unspezifische Immunisierung mit BCG durchzuführen.
Nach einem Stallwechsel hat sich der Allgemeinzustand schnell wieder gebessert, und die Operationswunde verheilte relativ gut.
Am 16.08.2005 wurde abermals Sarkoid abgetragen und mit Arsen eingerieben.
Bild vom 08.01.2006
Der Tumor ist weitgehend gekillt und die Operationsnarbe gut verheilt.
Es bilden sich aber unter der Haut wieder Knoten die langsam aber stetig wachsen, und recht weit gestreut sind.
Immerhin haben wir gut zwei Jahre nur beobachtet.
Die Knoten sind ausschließlich unter der Haut gewachsen, es war also keine offene siffige Stelle mehr, die unbedingt behandelt werden musste.
12.05.2008
Im September 2008 ist es dann wieder so schlimm, dass ich etwas dagegen unternehmen muß. Wir beginnen mit XXTerra und eher erfolglosen
Verbandversuchen. Also 4 Tage offen auftragen und 20 Tage warten.
Nach ca. 4 Tagen schmieren sind die ersten Knoten schon aufgebrochen:
27.09.2008
...es scheint zu funktionieren:
04.10.2008
09.10.2008
... aber kleiner werden die nicht wirklich:
23.06.2009
Alles was halbwegs offen ist wird beschmiert, fällt immer wieder ab, und wächst nach:
15.07.2009
Der anfängliche Erfolg von XXTerra lässt nach 1 ½ Jahren zu wünschen übrig!
Die Rücksprache mit Tierärzten ist nicht besonders vielversprechend.
Wir binden einen besonders großen Knoten ab, und beginnen nach dessen Abfallen mit CompX.
Das Tumorgewebe ist in der Zwischenzeit eher flach und kaum gestielt.
23.06.2010