Sarkoid Forum

Ich bin neu hier und würde gern meine Erfahrungen weitergeben. Leider habe ich den Kampf gegen das Sarkoid verloren - nach fast 20 Jahren. Als ich endlich die TerraX kennengelernt habe, war es leider schon zu spät. Mein Schimmelchen wurde vor 1,5 Jahren wegen eines Sarkoids am Schlauch eingeschläfert. Er war 23. Ich habe ihn 5-jährig mit einer kleinen "Warze" am Kinn gekauft.

Euch allen wünsche ich viel Glück und hoffe, ein bisschen helfen zu können...

Hallo Looping,

willkommen im Forum! Schön, dass du hier unterstützen magst :girlhuepfen:

Magst du vielleicht ein bisschen vom Krankheitsverlauf deines Pferdes berichten? Hast du vielleicht sogar Bilder?

Viele Grüße
BP

Hallo,

werde mal schauen, ob es mir gelingt, Bilder zu finden. Mein Schimmel (ohne Papier - vielleicht ein bisschen Ire mit drin) hatte 5-jährig eine "Warze" am Kinn. Das war 1995. Das Ding wurde abgebunden und da es schnell wieder da war, wurde es schließlich operiert. Damals wusste man es wohl noch nicht besser. Mein TA war damals noch TA des Championatskaders der Buschreiter, also kein Wald- und Wiesen-TA. Beim ersten Mal wurde es im Stehen gemacht. Es kam nach 2 Jahren wieder und wurde schnell größer, breitete sich über die Unterlippe und die Kopfunterseite etwas handtellergroß aus. Die Oberfläche war zerklüftet aber es wuchsen keine "Bollen".
Ich habe dann noch mal in Vollnarkose wegschneiden lassen, da das Pferd genug Gewebe hatte, um im Gesunden zu schneiden, so der TA. Gebracht hat es nix. Es kam genauso wieder, hat sich aber über die nächsten 12 Jahre nicht groß verändert. Aus diesem Grund haben wir dort nix mehr gemacht.

Schlimmer war es, als es am Schlauch anfing. Dort wuchs es innerhalb von ca 5 Jahren so stark, dass es drohte, die Harnröhre abzudrücken. Der Wallach stand zu diesem Zeitpunkt nicht mehr bei mir. Sein Immunsystem wurde immer unterstützt, geimpft wurde er die letzten Jahre nicht mehr. Die neuen Besitzer standen mit mir in regem Kontakt und haben mit dem Schmieren einfach zu spät angefangen. Der kleine ließ sich dort auch nicht gern anfassen und ließ selten den Blick auf das Ausmaß des ES zu. Am Ende war er 23 und hatte ein einziges Mal Probleme beim Pinkeln. Er war an dem Tag noch auf einem langen Ausritt im Gelände vorher. Dann kam der TA und hat uns alle vor die Entscheidung "Amputation oder Einschläfern" gestellt. Aufgrund des Alters und der Tatsache, dass er auf keinen Fall leiden sollte, haben wir ihn eingeschläfert. Ich glaube bis heute, dass es die richtige Entscheidung war. Er war ein sehr hartes Pferd und hat Schmerzen erst gezeigt, wenn er es nicht mehr aushalten konnte...trotzdem war es sehr traurig und irgendwie doch unerwartet....heute wüsste ich besser damit umzugehen und habe auch schon einigen Pferdebesitzern mit ES geholfen.

Viele Grüße,

Looping

PS: Beim Kauf meines jetzigen Pferdes habe ich bewusst KEINEN Schimmel gewählt und vor dem Kauf das ganze Pferd abgetastet. Ich wollte auf keinen Fall wissentlich ein Pferd mit ES kaufen. Schlimm genug, dass sie jederzeit entstehen können.

Hallo und willkommen im Forum.

Schön, dass du uns von deinen Erfahrungen berichten willst, auch wenn es in deinem Fall traurig ausgegangen ist. Immerhin hat dein Pferd fast 20 Jahre "damit" leben können. Alles hast du so ja wohl auch nicht falsch gemacht, sonst wäre es wohl schon früher zu Ende gewesen.

Was mich etwa irritiert, ist die Betonung auf Schimmel. Hatte dein Pferd Schimmelmelanome? Equine Sarkoide (ES) sind etwas anderes. Die können alle Pferde (also alle Farben bekommen), weil sie durch einen Virus verursacht werden, wogegen Melome wohl genetisch bedingt sind.

Nein - es waren ganz eindeutig ES. Ein kirschkerngroßes Melanom hatte er auch (unter der Schweifrübe). Es kam etwa, als er 12 war, hat sich aber glücklicherweise nie verändert oder vergrößert, nachdem es diese Größe hatte. Ich habe es mal einem TA gezeigt, aber nie etwas dran gemacht.

Ein Schimmel war es aber trotzdem und ich habe in meinem Umfeld das Gefühl bekommen, dass Schimmel besonders anfällig sind. Täusche ich mich? Ihr habt mehr Erfahrungen...

Nein, das ist Quatsch. Sarkoide können wirklich alle Pferde bekommen, unabhängig von Farbe, Rasse, Geschlecht, Alter etc.

Bei Schimmeln hat man nur (obendrein) das Problem mit den Melanomen. 80 % aller Schimmel bekommen laut Statistik im Laufe ihres Lebens Melanome. Da ich selbst eine melanomgeplagte Schimmeline habe, steht für mich auch fest, dass ich mir nie wieder einen Schimmel kaufe, weil ich mir das kein zweites Mal antun möchte. Vor ES schützt mich das dann aber auch nicht. :fooli152:

Hallo Ihr Lieben,

leider bin ich irgendwie zu blöd, im passenden Thema zu posten - oder habe ich vielleicht nicht die Berechtigung? Ich würde gern eine Studie einstellen, die sich ums Thema "Pilzimpfung gegen ES" dreht. Ich habe sie von einer TÄ. Wir haben nun schon zwei Pferde erfolgreich mit der Pilzimpfung "Insol" behandelt. Vielleicht ist Euch das schon längst bekannt!?!

https://www.thieme-connect.com/products ... 35-1558151

Falls nicht, so würde ich gern die Studie einstellen und von unseren tollen Erfolgen berichten.

Alles Gute und ein schönes Wochenende!

du kannst alles gerne hier einstellen und wir verschieben das dann gerne an die passende Stelle

Ich hab im Behandlungsforum mal ein neues Thema dazu aufgemacht. (Da haben tatsächlich nur Mods Schreibrechte. )

http://sarkoid.forumo.de/post58107.html#p58107

Wenn du dazu noch weitere Informationen oder eigene Erfahrungen hast, immer her damit. Ich ergänze dann ggf. dort im Thema oder verlinke es.

Im Forum gibt es bisher nur ein paar wenige Erfahrungsberichte dazu, aber einen externen Link konnte ich nicht finden. Deshalb vielen Dank für deinen Link.

Danke für die Eröffnung des Themas!

Ich habe auch die komplette Studie, denke aber, dass ich die hier nicht einstellen sollte. Schließlich ist sie ja eigentlich kostenpflichtig.

Meinen Bericht beginne ich mal mit Pferd 1:

4-jähriger Wallach kam vom Züchter zum Anreiten und Verkauf zu uns in den Stall. Hatte ein Sarkoid in der Größe eines halben Tennisballs unter dem Bauch "kleben". Dann Impfung mit Insol. Direkt nach der 1. Impfung ist das Sarkoid quasi abgesackt. Es hing dann ca. hühnereigroß in einem "Sack" unterm Bauch und sackte jeden Tag weiter, der Stiel, an dem es hing, wurde jeden Tag dünner.

Nach zwei Wochen wurde nachgeimpft und das Sarkoid, das mittlerweile unter dem Bauch "baumelte" und vollständig schwarz und zerklüftet war, wurde abgebunden. Nach 5 Tagen wurde erneut (fester) abgebunden. Es fing dann an, zu siffen. Weitere 9 Tage später ist es dann abgefallen. Die Ränder am Bauch, wo der Stielansatz war, waren direkt rosa, es hat kaum geblutet und ist innerhalb weniger Tage (vielleicht 10-12) komplett verheilt.

Ehrlich gesagt, hätte ich NIEMALS gedacht, dass die Pilzimpfung so wirken kann. Wirklich Wahnsinn! Man konnte täglich eine Veränderung sehen.

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q= ... RNpQz-ABXQ

Hier ist mal der Link zu dem Beipackzettel vom Impfstoff "Insol".
Es ist ja eigentlich ein Impfstoff der gegen verschiedene Pilzstämme helfen soll. Um es mal laienhaft auszudrücken. Nun haben wir es ja laut diverse Studien beim Sarkoid mit einem bestimmten Virus+Gendefekt beim Pferd zu tun. Hat deine Tierärztin da eine Idee warum ein vorhandener Sarkoid trotzdem auf eine Pilzimpfung ansprechen könnte? Auch wenn es mich sehr freuen würde wenn eine positive Wirkung tatsächlich der Fall wäre.....mir erschließt sich da der Zusammenhang nicht. Mir fehlt da die plausible Erklärung zu. Klar kann man jetzt sagen das das Immunsystem im Falle einer Impfung angeregt wird. Das wäre mir irgendwie zu einfach, denn die meisten hier puschen ja das Immunsystem ihrer Pferde mit Hilfe von Futterzusätzen, Homöopathie und diversen anderen Dingen. Trotzdem kommt es in den allermeisten Fällen hier eben nicht zu einer spontanen Heilung :gruebel: