Danke für die schnelle Aufnahme - super dass es dieses Profi-Forum gibt. Bin ein absoluter Neuling in Sachen ES - aufgrund der Leiden meiner alten (bereits verstorbenen) Stute bin ich mehr bewandert in Sachen "Sommerekzem" und "Arthrose". Aber man lernt ja immer wieder was Neues kennen.
Zu unserer Geschichte:
Meiner robust gehaltenen Achal Tekkiner Stute aus deutscher Zucht (*2008), welche seit dem Frühling 2009 in meinem Besitz ist, wuchsen bereits im Jahr 2012 über den Sommer zwei dieser markanten "Warzen" am Bauch (Plattensarkoide - wie ich inzwischen gelernt habe). Ich beobachtete diese Dinger, ohne dass diese sich irgendwie verändert hätten.
Am 28.10.2014 dann jedoch der Schock: Ich entdeckte an der Innenseite des linken Oberschenkels, gut versteckt ganz oben im Bereich des Gesäuges, ein etwa tischtennisballgrosses "Geschwür" unter der Haut. Nach sofortiger panischer Verständigung des Tierarztes entschloss ich mich dann nach reiflicher Überlegung letztendlich dazu, das verdächtige Geschwür operativ entfernen und den entnommenen Tumor histologisch untersuchen zu lassen. Die Vermutung ES stand zwar im Raum, ich wollte aber Gewissheit haben. Am 11.12.2014 wurde nun also der Tumor herausgeschnitten - dieser sah nach der Entnahme aus wie ein kleines Gehirn. Den Fotoapparat hatte ich zwar mit, da ich aber dem Tierarzt bei der OP assistierte, war ich ebenso blutbesudelt und liess die Kamera lieber im Schrank.
Die histologische Befundung des Tumors war leider nicht eindeutig, wobei die Diagnose "Nervenscheidentumor mit hoher Wahrscheinlichkeit der Rezidivbildung" bevorzugt wurde. Die OP-Wunde war gross und von ungünstiger Lage, sodass sich Pamira nach einigen Tagen beim Toben auf der Koppel die Nähte aufriss und die nun so klaffende Wunde von selbst zuheilen musste - eine langwierige Geschichte. Noch Ende Februar war die OP-Wunde relativ unauffällig - eine grosse Wunde mit Schorf, die langsam verheilt...
Anfang März jedoch begann die OP-Narbe sich zu verändern, das Gewebe wucherte und nässte, sodass ich zunächst an eine Entzündung glaubte. Das Ding wucherte rasant weiter und es bildeten sich in der Folge auch im umliegenden Bereich des Bauches einige weitere derartige kleine "Pusteln" aus. Das aktuellste Foto der (zwischenzeitlich getrockneten) Wucherung stammt vom 17.03.2015. Inzwischen habe ich die Diagnose ES, das Gewächs ist vor einigen Tagen aufgeplatzt, Pamira lässt sich kaum noch in diesem Bereich anfassen und es ist auch schwer möglich, anständige Fotos davon zu schiessen...
Demnächst wird ein Teil der Kruste dieser Gewebewucherung der Vetmed in Wien übermittelt, deren Mitarbeiter diese Probe virologisch untersuchen werden.
So weit der Stand der Dinge
Grüsse aus Österreich
Andrea
PS.: Das Schreiben hier wirkt wie eine Therapie
