Pegaso - PEK am Augenlid - Aldara, CompX, Mitomycin C

[Else78]

Es ist so grausam wie ein Großteil der Menschheit dieser Welt mit Tieren umgeht. Wenn ich sowas lese, bekomme ich eine Stinkwut. Schön, dass du denen mit sehr gutem Beispiel zeigst, dass es auch anders geht!!

Wünsche euch noch ganz viel Erfolg und Durchhaltevermögen mit diesem ES. Dass es keine halbwegs kompetenten Tierärzte gibt, wundert mich auch nicht bei dieser Einstellung den Tieren gegenüber... Drücke ganz fest die Daumen für dein Pferdchen, hier bist du in den besten Händen was Beratung und Hilfe bzgl. ES angeht!

[Mano]

ausserdem dazu meist stundenlang gesattelt). In den letzten 5 Jahren haben sie angefangen, kleine Paddocks zu bauen, da immer mehr Einfluss aus Europa kommt..

solche Zustände sah ich das erste mal in Andalusien und war total schockiert, Stundenlang ohne Wasser standen sie da *gehobbelt* das man nicht einzäunen musste und hofften irgendwann bekommen sie doch noch etwas zu Essen oder zu Trinken...........

[IvanaChile]

Ja, die meisten Chilenen sind ja Nachfahren von Spaniern, das merkt man hier sehr: viele Strassenhunde, streunende Katzen etc., allgemeine Gleichgültigkeit gegenüber den Tieren etc., wie man es in vielen südlichen Ländern von Europa findet. Und die Mischung mit den Ureinwohnern hier (Mapuche Indianer) macht es noch schlimmer, die haben null Kultur im Umgang mit Tieren (da sind die "weissen" Chilenen geradezu noch menschlich im Vergleich)

Aber motzen nützt nichts, das habe ich in 10 Jahren hier gelernt. Das einzige was hilft, ist mit gutem Beispiel vorauszugehen und vor allem die Männer versuchen, zu beeindrucken, zB. dass Frauen auch Pferde trainieren oder Jungpferde anreiten können. Wenn Du ihren Respekt gewinnst, dann hören sie vielleicht auch auf Dich...

Aber es ist ein langer Weg und oft sehr frustrierend, wenn man täglich Quälereien wie zB. angekettete Hunde ansehen muss und nichts sagen kann...

Nun zu Pegaso: da er über 24h im Regen/Schnee vebracht hat, waren alle Krusten so aufgeweicht, dass sie beim Auge putzen und schmieren sofort abgingen (hätte es auch lieber, sie wären länger drauf...). Was interessant ist, ist dass der "Bollen" dieses Mal nicht mehr so so frisch und rosig aussah darunter, er hat auch viel weniger geblutet. Ich finde, er hat in der Mitte eine kränklich gelbe Färbung angenommen und die Oberfläche ist nicht mehr glatt, sondern unregelmässig geworden. Ich hoffe, dem geht es jetzt wirklich an den Kragen! Bei den kleineren Krusten ist rosa Tumorgewebe rausgekommen.

Der innere Augenwinkel, wo ich gestern zum ersten Mal geschmiert habe, zeigt noch keine Reaktion. Der Augapfel selber scheint auch in Ordnung.

[IvanaChile]

Nach dem putzen und schmieren...

[Mano]

Der Augapfel selber scheint auch in Ordnung.

sehr gut, dann schau das dem weiterhin so bleibt und schmier nur ausserhalb, das zieht mit der Zeit auch so das ganze raus und das erst noch ohne Risiko

[IvanaChile]

Hmmm... Wenn das ein "normales" ES wäre, an irgendeinem Ort, wäre das keine Diskussion. Für mich ist das eine ganz schwierige Entscheidung: was wird dem Auge mehr schaden, der Tumor, der extrem schnell wächst, oder die CompX? Und so, wie sich der Tumor seit Mai verhalten hat, habe ich einfach Angst, dass er noch mehr Richtung Auge ausweicht (was er ja schon angefangen hat, seit ich angefangen habe, zu schmieren), wenn ich ihn von der Innenseite her nicht auch bekämpfe. Wenn ich die Fotos anschaue von Anfang September, als ich mit Aldara gestoppt habe, und jetzt, dann ist er wieder ein riesiges Stück gewachsen in der Zeit, obwohl ich nur die Heel-Kur gemacht habe. Gestern, als ich den Augenwinkel eingestrichen habe, habe ich den vorderen oberen Anteil mal von innen abgetastet (bin von Beruf Physio und bin es deshalb gewohnt, mit den Fingern zu "sehen") und der ist mindestens doppelt so gross wie der "Bollen" am unteren Augenlid.
Ganz objektiv gesehen, wird die Behandlung mit CompX wahrscheinlich viele Monate, vielleicht sogar Jahre dauern, bis das ES ganz weg ist (wenn überhaupt). Und wenn es in dieser Zeit immer mehr nach innen wandert, wird das Auge bald platt sein, ewig Platz hat es ja auch nicht mehr in der Augenhöhle. Drück Dir mal ganz leicht mit dem Finger auf den Augapfel und schieb ihn etwas zur Seite, nach spätestens 20 Sekunden siehst Du Sterne! Und das muss das arme Pferd seit etwa 3 Monaten aushalten...

Mein Bauchgefühl sagt mir einfach, ich muss unbedingt verhindern, dass das Teil sich noch weiter ins Auge rein drängt! Vielleicht liege ich auch völlig falsch, weil man weiss wirklich nie, wie die Dinger reagieren! Aldara hat in allen Studien sehr gut abgeschnitten, und bei uns war es eine Katastrophe! Vielleicht ist das ES auch durch die viele Chemotherapie mit Cisplatin vorher agressiver und "kampfbereiter" als andere, und vielleicht ist einfach wirklich der Ort so unglücklich, weil das ES dort halt Platz hat, ins Auge zu wachsen...

Ich weiss ehrlich gesagt auch nicht, was ich tun soll, langsam und sicher vorgehen könnte bedeuten, dass in der Zwischenzeit das Auge abgequetscht wird, und wenn das passiert, werde ich Pegaso wohl vorzeitig erlösen müssen (der Leidensdruck ist jetzt schon an der Grenze. Aber solange er sich noch normal verhält, unternehme ich sicher noch nichts). Risikoreich von innen mitbehandeln kann auch eine Reizung auslösen oder die Creme selber beschädigt das Auge, aber wenn ich Glück habe, verhindert es, dass das Ding sich weiter nach innen ausbreitet. Immerhin habe ich am "Bollen" gesehen, dass es ihn anscheinend auszutrocknen beginnt. Und das wäre der gleiche Gewebetyp (inneres Augenlid) wie vorne/oben/innen.

Ich denke, ich werde es noch ein paar Mal probieren mit innen schmieren und gut beobachten, wie die Reaktion ist. Wenn ich irgendwie das Gefühl habe, es wird etwas unnötig gereizt, höre ich sofort auf (so mache ich es ja auch mit dem unteren Augenlid). Vielleicht liege ich ja völlig falsch mit diesem Ansatz, aber ich denke, wir bewegen uns da alle auf Neuland, und keiner kann vorraussagen, was passieren wird...

[Mano]

ok, verstehe deine Befürchtungen, dann aber wirklich nur sehr stark verdünnt *im* Auge den Bollen schmieren, viel Glück

[IvanaChile]

Mach ich. Und tupf auch alles ab nach ca. 15 min. Es verdünnt sich ja auch selber noch mal mit der Tränenflüssigkeit und tropft dann raus. Das wisch ich natürlich auch immer gleich weg.

[Mano]

Fein :jc_doubleup:

[Else78]

Das ist wirklich eine schreckliche Stelle, der Arme tut mir so leid... aber das nutzt euch jetzt leider auch nichts.
Wenn du tatsächlich das Gefühl hast, es geht zu sehr Richtung Augapfel, könnte man nicht eventuell das Auge entfernen? Es gibt doch viele Pferde, die auf einem Auge oder sogar beidseits blind sind, wäre das nicht eventuell eine Notoption?

Vermutlich scheitert das auch wieder an fehlenden TÄ, um darüber eine fachlich kompetente Meinung einzuholen...
Andererseits könnte man die Bilder doch vielleicht einem kompetenten TA übers www zeigen? Und ein Auge raus operieren bekommt eventuell auch dort ein TA hin? Das sind jetzt meine persönlichen Einfälle gerade, vielleicht geht das technisch auch gar nicht, ich weiß es leider nicht.
Finde es nur so schrecklich ihn wegen dieses Drecksteils ggf. erlösen zu müssen...

[IvanaChile]

Das macht mich auch so wütend und hilflos, Else! Dass vielleicht ein gesundes, glückliches Pferd sterben muss wegen eines solchen Dreckteils! Das mit dem Auge rausnehmen war natürlich auch das erste, was wir uns überlegt haben mit meiner TÄ in der Schweiz, falls das mit der (damals Aldara-)Behandlung nicht klappt. Aber das scheitert effektiv an den fehleneden TÄ hier. Das ist eine grössere Operation, die unter sterilen Bedingungen durchgeführt werden müsste. Die nächste Tierklinik, wo das evt. möglich wäre, ist in Santiago de Chile, über 700 km entfernt von uns. Rein logistisch und finanziell ist das für uns nicht tragbar. Allein der Transport dahin würde einen ganzen Tag dauern und ein Vermögen kosten. Nicht zu denken, wieviel die OP kosten würde und der nachfolgende Klinikaufenthalt, denn für die Nachbehandlung gibt es hier bei uns auch keinen gescheiten TA

Leider ist gute medizinische Versorgung (auch für Menschen!) in diesem Land ein Luxusgut, das sich nicht jeder leisten kann

Meine Pferde sind hier "Arbeitkräfte" und müssen ihre Kosten decken, so hart das auch klingt... Sie haben dafür ein Leben, von dem die meisten Pferde in Europa nur träumen können (leben in der Herde im grosszügigen Offenstall mit 50ha frei zugänglichem Wald-und Wiesengelände), aber eben, wenn so etwas passiert wie dieser Tumor, sind mir die Hände gebunden... ;(

Schicke noch die neusten Fotos, im Moment unspektakulär, aussen krustet es mässig, der "Bollen" krustet auch, aber die Kruste geht immer wieder ab beim putzen (was leider nötig ist, wie Ihr auf dem ersten Foto seht) oder schmieren. Pferd lässt sich immer noch gut behandeln, Schmerzen hat er anscheinend nicht. Das einzige, was mir nicht passt, ist dass der "Bollen" wieder ziemlich stark geblutet hat gestern... Das Teil soll vertrocknen, nicht fröhlich vor sich hin bluten!!! :smilie_girl_270: